Das Jahr 2020 sucht seinesgleichen. Corona fiel in unsere (vermeintlich) heile, heute fast nostalgisch besetzte, Welt ein – in eine Welt, in der wir uns auf „körperinnigen“ Feiern trafen, Kulturgänge zum Wochenende vollzogen oder einfach ums nächste Eck mit Freund:innen Kaffee trinken gehen konnten. Verzichtbar erscheint das alles angesichts der vielen Menschen, die uns dieses Jahr verlassen mussten.
Neben den Aerosol-Wissenschaften und dem globalen Infektionsgeschehen liefen jedoch auch die Geschehnisse in Politik und Gesellschaft weiter. In den Nachrichten wurde berichtet von rassistischen Anschlägen in Deutschland und weltweit, der Tötung des iranischen Generals Soleimani und dem darauffolgenden Flugzeugabschuss in Iran, dem Krieg um Bergkarabach, der erschütternden Explosion in der Hauptstadt des von Korruption und Politikversagen heimgesuchten Libanon und von Femiziden in der Türkei – die Liste ist lang. Doch gab es auch Hoffnung auf und Engagement für Gerechtigkeit, darunter der weltweit erste Prozess gegen syrische Kriegsverbrechen in Koblenz, die Proteste gegen Konfessionalismus und Korruption in Irak oder Online-Aktivismus gegen sexualisierte Gewalt in Ägypten.
Hinter all diesen „Schlagzeilen“ stehen Individuen, die von Statistiken nicht erfasst werden können. Sie setzen sich für ein lebenswertes Morgen ein und schaffen trotz großer Verluste Lichtblicke. Wir erkennen, wie viel Mensch wir doch alle sind; eng verwoben auf dieser gemeinsamen Heimat Erde und in dem gemeinsamen Streben nach einem besseren Leben. Nicht zuletzt erinnerte uns Corona daran.
Corona forderte Veränderungen – auch von dis:orient. Wir definierten „Gespräche“ neu, entdeckten innovative Räume der Zusammenarbeit und schufen ein anderes Sich-Treffen. Kurz: dis:orient ging online, das heißt, mehr als sonst. Neben dem Online-Magazin schuf sich auch die Bildungsarbeit neue digitale Wege, um Stimmen aus und zu WANA auf unserer Plattform aufzugreifen – mit erstaunlicher Reichweite.
Wie sich unsere Arbeit im letzten Jahr mit Eurer unentbehrlichen Unterstützung realisieren und weiterentwickeln konnte, erfahrt Ihr nachfolgend in diesem Jahresrückblick.
Herausforderung & Chance: 2020 für dis:orient
Den Startschuss für dis:orient gab unser alljährlicher Summit Anfang Februar, zu welchem wir uns in Berlin trafen. Hier veranstalteten wir auch ein sehr fruchtvolles Interessiertentreffen: Zum ersten Mal traten wir als Verein in größerem, persönlichem Rahmen mit vielen Menschen in Kontakt, die uns folgen und sich engagieren möchten. Das motiviert uns, dieses Format in Berlin und an anderen Orten zu wiederholen – natürlich aber erst wenn die Corona-Situation es zulässt.
Außerdem wurde im Rahmen des Summits eine Mitgliederversammlung samt Vorstandswahl abgehalten, nach welcher wir – neben den bekannten Gesichtern Ayşe Çelik (Vorsitzende), Sören Faika (Organisationsentwicklung), Ksenia Ilinskaya (Finanzen & Buchhaltung) und Laura Overmeyer (Community Management) – drei neue, sehr engagierte Menschen im Vorstand begrüßen durften. Alicia Kleer übernahm die Mitgliederbetreuung vom ehemaligen Vorstandsmitglied Bodo Weissenborn, der nach vielen ehrenwerten Jahren Vorstandsarbeit sein Engagement an anderer Stelle im Verein fortsetzt. Georg Layr (Fundraising) und Magdalena Süß (Öffentlichkeitsarbeit) lösten mit aufgeteilten Aufgabenbereichen Daniel Walter ab, der die Magazin-, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins in den letzten Jahren in vielfältiger Form wegweisend prägte.
Corona stellte für unsere weitere Zusammenarbeit im Jahr 2020 natürlich eine Herausforderung dar. Aber obwohl wir auf viele persönliche Treffen, Veranstaltungen und Austauschprojekte mit WANA verzichten mussten, können wir dennoch nicht klagen. Neben zwei virtuellen Vereinstreffen zur internen Zusammenarbeit (Mitgliederplenum) im Juni sowie November, konnten wir Anfang September eine hybride Fallschool veranstalten. Gegenstand dieses Treffens waren grundsätzliche Fragen zur Arbeit und Zukunft des Vereins dis:orient: unser (politisches) Selbstverständnis, mögliche Kooperationen mit anderen Akteur:innen der politischen Bildungsarbeit, unser Verständnis vom Begriff „Postkolonialismus“ und schließlich die Frage nach angemessenen internen Entscheidungsfindungsmechanismen. Das alles sind mittel- und langfristige Fragen und Prozesse, die uns weiterhin beschäftigen werden.
2020 haben wir aber auch einige Projekte erfolgreich umsetzen und abschließen können. Zum Beispiel im Bereich Magazin das Dossier zur deutschen und europäischen Außenpolitik in WANA, finanziert mit dem Grow-Stipendium für gemeinnützigen Journalismus der Schöpflin Stiftung und Netzwerk Recherche e.V., oder im Bereich Bildungsarbeit das Projekt „be-coming:home“ mit mehreren Veranstaltungen, welches durch die Berliner Landeszentrale für Politische Bildung (LPB) und die Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ) finanziert wurde (für weitere Informationen siehe unten).
Nicht unerwähnt bleiben kann die bereits 2019 verkündete Nominierung im Rahmen des Fairwandler-Preises für entwicklungspolitisches Engagement, dessen Preisverleihung im Februar stattfand. Gewonnen haben wir als Verein etwas anderes als den vorgesehenen Preis: den Austausch in einem Netzwerk von zwölf weiteren inspirierenden Projekten in Deutschland. In solidarischer Initiative einigten sich alle Nominierten vor der Preisverleihung auf die Aufteilung des Preisgeldes. Nach interner Abstimmung werden die 1.200 EUR in eine Fördermitgliederkampagne für dis:orient fließen. Damit wollen wir die seit 2019 im Fokus stehende Finanzierung des Vereins auf ein solides und möglichst langfristiges Fundament stellen.
Schließlich wollen wir auch die Sichtbarkeit von dis:orient in zivilgesellschaftlichen sowie journalistischen Netzwerken erhöhen und den Dialog sowie die Zusammenarbeit mit institutionellen Stellen stärken. So wurde dis:orient 2020 Mitglied einer Reihe von Initiativen: die Einsicht zu Vereinsmitteln im Sinne der Initiative Transparente Zivilgesellschaft, die Vertretung des Vereins im neugeschaffenen Fachlichen Beirat für Diversitätsentwicklung des Museums für Islamische Kunst in Berlin und im Forum gemeinnütziger Journalismus.
Verein & Aktive
Auch dieses Jahr freuen wir uns wieder über alle, die als neue Mitglieder und Förder:innen dazu gestoßen und uns als solche erhalten geblieben sind. 2020 konnte der Verein zehn neue Mitglieder und Fördermitglieder begrüßen, insgesamt sind es aktuell 138.
Dieses Jahr haben die Einnahmen aus Fördergeldern erstmals die Mitgliedsbeiträge überschritten und uns erlaubt, das oben erwähnte Projekt „be-coming:home“, Aufklärungsvideos über Corona sowie den Beginn eines Austauschs zwischen jungen deutschen und marokkanischen Journalist:innen zu finanzieren. Da wir diese Mittel jedoch nur zweckgebundenen einsetzen können, sind die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen nach wie vor essentiell für die Stabilität unserer Arbeit, denn sie finanzieren unseren größten Posten nach den Honorarzahlungen: die Stelle der Magazin-Koordination. Außerdem können nur Dank unserer Mitglieder und Fördermitglieder die laufenden Betriebskosten, etwa für das Betreiben der Website, gedeckt werden.
Neben den Veränderungen in der Zusammensetzung des Vorstands, gebührt ein besonderer Dank weiteren Engagierten, die im letzten Jahr verschiedene organisatorische Positionen übernahmen: Diana Beck koordinierte gemeinsam mit Magdalena Süß das Social-Media-Team, das 2020 ein beachtliches Engagement zeigte. Amina Nolte und, ab Mitte des Jahres, Lina Brüssel sowie Johanna Voß übernahmen die Verantwortung für den Bereich Bildungsarbeit, in dessen Rahmen neue Online-Formate durchgeführt und zukunftsweisende Projekte auf den Weg gebracht wurden. Die Koordination des Online-Magazins, unser einziger bezahlter Posten, erfolgte weiterhin professionell durch die Journalistin Anna-Theresa Bachmann.
Das Online-Magazin
Im Jahr 2020 hat unser dis:orient-Team etwa 100 Artikel veröffentlicht und konnte den Output unseres Magazins im Gegensatz zum Vorjahr und trotz Corona um etwa zehn Artikel steigern. Dabei sind wir trotzdem unserem Anspruch von 2019 – mehr Klasse statt Masse – gerecht geblieben: Als ein regelmäßiges Format, konnten wir mit der Neuauflage unserer Kolumne „Des:orientierungen“ inhaltliche Schwerpunkte setzen.
Möglich gemacht haben dies, natürlich neben der Koordination und Betreuung durch dis:orient-Mitglied Maximilian Ellebrecht, unsere drei festen und meinungsstarken Kolumnist:innen Hannah El-Hitami, Cem Bozdoğan und Omid Rezaee sowie einzelne Gastautor:innen. Auch das Design mit abgestimmten Grafiken von Paul Bowler konnte sich sehen lassen. An diesen Erfolg werden wir auch 2021 anknüpfen und hoffen, möglichst bald eine feste Träger:innenschaft zu etablieren, die das Format nachhaltig und finanziell unterstützt. Wir freuen uns diesbezüglich über Hinweise sowie generell über Themenvorschläge an [email protected].
Ein zweiter Vorsatz für das Jahr 2020 war, mehr auf Dossiers zu setzen, die uns zum einen ermöglichen, spezifische Themen zu vertiefen und andererseits unsere Autor:innen, Illustrator:innen/ Fotograf:innen und das Redigat zu bezahlen. Mit „Deutsche Außenpolitik in WANA“ konnten wir Dank Mitteln aus dem Grow-Stipendium von Netzwerk Recherche e.V. und der Schöpflin Stiftung ein solches Unterfangen umsetzen. Ende Januar/ Anfang Februar 2021 erwartet unsere Leser:innen zudem ein weiteres Dossier, an dem das dis:orient-Team bereits seit Herbst 2020 mit finanzieller Unterstützung vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) arbeitet. Worum es genau geht, verraten wir noch nicht. Doch so viel sei bereits gesagt: Im Fokus werden die Verschränkungen Deutschlands mit einem WANA-Land stehen, über das wir sonst nicht so ausführlich berichten. Zwei weitere Dossier-Projekte, die 2021 mit der Ausgestaltung beginnen sollen, sind bereits geplant.
Ein Projekt, das sich an unseren Selbstanspruch der Nachwuchsentwicklung richtet, war das Seminar „Grenzen und Möglichkeiten journalistischer Berichterstattung aus postkolonialer Perspektive zu WANA (Westasien, Nordafrika)“ an der Universität Leipzig, geleitet von dis:orient-Mitglied Leonie Nückell. Ziel des Seminars, das sowohl im Wintersemester 2019/20 als auch im Sommersemester 2020 stattfand, war, neben der Reflexion der eigenen Rolle und postkolonialer Theorien, einen Beitrag auf dis:orient zu einem selbstgewählten Thema zu veröffentlichen. Unter „Leipzig Postkolonial“ könnt Ihr alle Beiträge der so entstandenen Serie finden.
Ansonsten hielt natürlich auch das Thema Corona Einzug in unseren Redaktionsalltag, dem wir neben einigen Einzelstücken mit Gemeinschaftsprojekten begegneten: So entstand etwa eine interaktive WANA-Corona-Karte oder eine WANA-Romanliste mit Lesestoff gegen den Lockdown-Blues. Gemeinschaftlich war auch der Sammelartikel zu Ramadan in Corona-Zeiten, der unseren Leser:innen den islamischen Fastenmonat in WANA näherbringen sollte. Derartige Gemeinschaftsartikel möchten wir auch 2021 und nicht nur im Zusammenhang mit Corona verfolgen, spiegeln sie doch die Stärke unseres Netzwerks wider, das trotz globaler Krisenzeit kontinuierlich wächst.
Als Ansprechpartnerin für das Online-Magazin freut sich Anna-Theresa Bachmann über Anregungen, Kritik und Themenvorschläge unter [email protected].
Öffentlichkeitsarbeit
Die personelle Teilung des Vorstandspostens „Fundraising & Öffentlichkeitsarbeit“ im Rahmen der Mitgliederversammlung zu Beginn des Jahres war äußerst hilfreich, um diesen beiden wichtigen Aufgabenbereichen mehr Raum zu geben.
Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit stellen die sozialen Netzwerke ein wichtiges Medium dar. Das achtköpfige Social Media-Team hat daher die Arbeit ausgedehnt, um weitere Zielgruppen und Interessierte anzusprechen. Neben Facebook und Twitter wird deshalb seit August 2020 auch Instagram genutzt. Alle Kanäle werden regelmäßig, meist täglich, bespielt, um den Verein und dessen Arbeit in den sozialen Medien sichtbarer zu machen. Neben der stetigen Social Media-Arbeit hat das Team auch bei der Umsetzung der diversen digitalen Veranstaltungen auf Facebook unterstützt. Um die Social Media-Präsenz zu stärken, wurde zudem im Jahr 2020 ein Leitfaden angefertigt.
Neben den sozialen Medien soll die Öffentlichkeitsarbeit auch in weitere Richtungen ausgebaut werden. So wurde in diesem Jahr intensiv an einem Konzept für einen regelmäßigen Newsletter mit aktuellen Informationen zum Verein, Artikeln aus dem Online-Magazin und Hinweisen auf anstehende Veranstaltungen gefeilt. Wir freuen uns sehr, dass Mona Bieling die Koordination des Newsletters, der ab Januar 2020 monatlich erscheinen soll, übernommen hat. Möchtest auch Du den Newsletter erhalten, dann registriere Dich über unser Online-Formular!
Um eine langfristige Finanzierung des Vereins aufzubauen, wurde außerdem tatkräftig an einer Kampagne zur Gewinnung von Fördermitgliedern gearbeitet. Dominik Winkler hat hier die Koordination übernommen. Ab Frühjahr 2021 möchten wir die Kampagne auf unterschiedlichen Kanälen laufen lassen, um auf den Verein aufmerksam zu machen. Dafür wird unter anderem eine separate Kampagnenseite auf unserer Website gebaut. Finanziert wird dies mit unserem Anteil des solidarisch geteilten Fairwandler-Preisgeldes (siehe oben).
Bildungsarbeit
Auch in der Bildungsarbeit konnte im Jahr 2020 unter weitgehender Umstellung auf digitale Formate eine Vielzahl an Projekten realisiert werden. Die Koordination der Arbeitsgruppe (AG) Bildungsarbeit wurde in 2020 zunächst von Amina Nolte und ab Juni 2020 von Johanna Voß und Lina Brüssel übernommen. Die AG war mit der inhaltlichen Planung unserer internen Fall School betraut und diente als Forum für die Organisation unserer Abendveranstaltungen und Vortragsreihen.
Eine Übersicht über letztere haben wir im Folgenden für Euch zusammengestellt. Insgesamt führten wir, teils in Form von eigenständigen Projekten des Vereins, teils in Kooperation mit Alsharq Reise, 16 digitale Veranstaltungen durch, durch die wir fast 5000 Zuschauer:innen erreichen konnten. Durch die Umstellung auf digitale Formate konnten wir einige unserer Veranstaltungen aufzeichnen und längerfristig öffentlich zugänglich machen. Ihr findet diese auf unserem Youtube-Kanal sowie dem Kanal von Alsharq Reise. Der erste Teil unserer Veranstaltungsreihe „Contemporary War Economies between Conflict and Capitalism“ konnte zudem im Februar noch vor Ort in Berlin mit ca. 60 Gästen stattfinden.
Darüber hinaus wurde innerhalb der Arbeitsgruppe die Kooperation mit der israelischen Organisation Forum for Regional Thinking (FORTH) weiter vorangetrieben. Diese soll 2021 in ein Austauschprojekt münden, im Rahmen dessen sich voraussichtlich jeweils sechs Mitglieder der beiden Organisationen in Berlin und Tel Aviv zu je viertägigen Workshops treffen werden. Durch das Projekt wollen wir unter dem thematischen Schwerpunkt „Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus in Deutschland und Israel“ junge Journalist:innen und Wissenschaftler:innen fördern, die aus einer postkolonialen, kritischen Perspektive zur WANA-Region arbeiten und an einem bilateralen Austausch interressiert sind.
Zudem ist im Rahmen der Fall School die Idee zu einem Dossier über die transnationale Kampagne Boycott Divestment Sanctions (kurz BDS) entstanden. Dieses Dossier soll in diesem Jahr erarbeitet werden und Hintergrundinformationen sowie kontroverse Perspektiven zur Thematik abbilden.
Für das Jahr 2020 hatten wir ein Sommerfest inklusive eines Konzerts des syrischen Künstlers Hello Psychaleppo geplant, das leider aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden musste. Gerne möchten wir diese Veranstaltung im kommenden Jahr nachholen.
Veranstaltungen
18. Februar 2020, BERLIN
Contemporary war economies between conflict and capitalism (Teil I von V)
In Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung & finanziert durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Speaker: Dr. Jamie Allison is lecturer of politics and international relations at the University of Edinburgh. He is the author of „The Struggle for the State in Jordan: The Social Origins of Alliances in the Middle East“ (IB Tauris, 2016) and co-recipient of the Jadaliyya book-prize for political economy.
Teilnahme: ca. 60 Personen
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/contemporary-war-economies-between-conflict-and-capitalism
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1. April 2020, ONLINE
Israel & Palästina: Ein virtueller Besuch
Corona, Besatzung und Shrinking Spaces in Israel & Palästina
In Kooperation mit Alsharq Reise
Speaker: Christoph Dinkelaker & Amina Nolte (Moderation), Usama Antar (Politikwissenschaftler in Gaza-Stadt), Danielle Barkay (israelische Schauspielerin), Steffen Hagemann (Leiter der Heinrich Böll Stiftung Israel), Bettina Marx (Leiterin der Heinrich-Böll-Stiftung Palestine & Jordan)
Teilnahme: ca. 200
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/israel-palaestina-ein-virtueller-besuch
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15. April 2020, ONLINE
Lebanon: A virtual visit
Revolution, Refugees, Bankruptcy – and now Corona
In Kooperation mit Alsharq Reise
Speaker: Christoph Dinkelaker (Moderation), Ginan Osman, Nizar Hassan, Feras Alghadban
Teilnahme: ca. 250
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/lebanon-virtual-visit
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29. April 2020, ONLINE
Kurdistan: Ein virtueller Besuch
In Kooperation mit Alsharq Reise
Speaker: Christoph Dinkelaker (Moderation), Schluwa Sama, Kerem Schamberger, Kaveh Kermanshahi (Kurdistan Human Rights Network) und Anita Starosta (Medico International)
Teilnahme: ca. 500
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/kurdistan-ein-virtueller-besuch
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20. Mai 2020, ONLINE
Afghanistan: A virtual visit
In Kooperation mit Alsharq Reise
Speaker: Jamila Afghani (Frauenrechtsaktivistin), Dr. Orzala Nemat (Wissenschaftlerin, Think-Tank-Leiterin, Aktivistin), Sean Withington (Wissenschaftler, der u.a. zum IS forscht), Christoph Dinkelaker (Moderation)
Teilnahme: ca. 120
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/afghanistan-virtual-visit
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27. Mai 2020, ONLINE
Contemporary war economies between conflict and capitalism – Iraqi-Kurdistan and Iraq (Teil II von V)
In Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung & finanziert durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Speaker: Schluwa Sama (Moderation) sowie Aktivist:innen aus Bagdad
Teilnahme: ca. 1200
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/contemporary-war-economies-between-conflict-and-capitalism-iraqi-kurdistan-and-iraq
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3. Juni 2020, ONLINE
Iran: Ein virtueller Besuch
Iranisch-Deutsche Beziehungen In Politik, Kultur Und Gesellschaft
In Kooperation mit Alsharq Reise
Speaker: Sören Faika, Behnush Najibi (Vorsitzende des Dachverbandes iranisch-stämmiger Vereine in Norddeutschland), Omid Nouripour (Bundestagsmitglied), Golnar Shahyar (Musikerin), Christoph Dinkelaker (Moderation)
Teilnahme: ca. 160
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/iran-ein-virtueller-besuch
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17. Juni 2020, ONLINE
Ein Abend in Tunesien
Ringen um die Früchte der Revolution
In Kooperation mit Alsharq Reise
Speaker: Henrik Meyer (langjähriger Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Tunis), Raoul Cyril Humpert (Architekt), tunesische Aktivist:innen der politischen und (zivil-)gesellschaftlichen Situation von Kulturschaffenden, Frauen sowie der LGBTIQ-Community, Christoph Dinkelaker (Moderation)
Teilnahme: ca. 60
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/ein-abend-tunesien
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1. Juli 2020, ONLINE
Ein Abend in Usbekistan
Wandel Auf Allen Ebenen?
In Kooperation mit Alsharq Reise
Speaker: Izzat Khushbakov (Projektmanager im Kaukasus-Programm der Berghof Foundation), Yuriy Sarukhanyan (Experten für internationale Beziehungen und Kolumnisten), Dilfuza Kurolova (Menschenrechtsanwältin und Gründerin des Global Shapers Tashkent Hub aus Tashkent), Saida Yusupova (Gründerin eines Consultingunternehmens im Bereich nachhaltiger Entwicklung)
Teilnahme: ca. 60
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/ein-abend-usbekistan
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13. August 2020, ONLINE
Contemporary war economies between conflict and capitalism: Syria’s War Economy – War as a Reform (Teil III von V)
In Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung & finanziert durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Speaker: Joseph Daher (schweizerisch-syrischer Aktivist, Akademiker und Gründer des Blogs Syria Freedom Forever), Abdallah Al-Khatib (palästinensisch-syrischer Menschenrechtsaktivist aus Yarmouk, Damaskus)
Teilnahme: ca. 650
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/contemporary-war-economies-between-conflict-and-capitalism-syrias-war-economy-war-reform
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30. September 2020, ONLINE
Morocco: Challenges and opportunities between tradition and modernity
In Kooperation mit Alsharq Reise
Speaker: Bauke Baumann (head of the Heinrich Böll Foundation Maroc in Rabat), Fatima Sadiqi (professor of linguistics and gender studies at the University of Fez), Facil Issam (social enterprise Pikala Bikes), Reuben Yemoh Odoi (The Minority Globe Association), Emilia Thalheim (Moderation)
Teilnahme: ca. 70
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/morocco-challenges-and-opportunities-between-tradition-and-modernity
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5. Oktober 2020, ONLINE
Female and Feminist Activism in WANA
In Kooperation mit Alsharq Reise
Speaker: Anna-Theresa Bachmann (Moderation), Nour AlMukhled (project manager of Eithar, a Kuwaiti non-profit organisation, advocating female empowerment and women's rights), Muzna Alhaj (communications professional and feminist), Sonia Terrab (Moroccan film director)
Teilnahme: ca. 50
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/female-and-feminist-activism-wana
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15. Oktober 2020, ONLINE
Palestinian Refugees and UNRWA - New Approaches to Overcome the Deadlock
In Kooperation mit Alsharq Reise
Speaker: Christoph Dinkelaker (Moderation), Francesca Albanese, Lex Takkenberg, Rania Muhareb
Teilnahme: ca. 70 Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/palestinian-refugees-and-unrwa-new-approaches-overcome-deadlock
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11. November 2020, ONLINE
Syrien: Politik, Wirtschaft und Diaspora
In Kooperation mit Alsharq Reise
Speaker: Christoph Dinkelaker (Moderation), Ferhad Ahma (syrischer Menschenrechtsaktivist), Salam Said (syrische Wirtschaftswissenschaftlerin), Joumana Seif (syrische Juristin)
Teilnahme: ca. 150
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/syrien-politik-wirtschaft-und-diaspora
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14. November 2020, ONLINE
Solidarity between Exiles - Networking Workshop
In Kooperation mit Nawara
Moderation: Nayera Abdelrahman
Teilnahme: ca. 19
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/solidarity-between-exiles-networking-workshop-online
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26. November 2020, ONLINE
Where did the revolution go? A discussion with Iraqi activists from Baghdad
In Kooperation mit Workers against Sectarianism
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/where-did-revolution-go-discussion-iraqi-activists-baghdad
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8. Dezember 2020, ONLINE
Tahrir in Berlin? – Reflecting on a decade of revolutions and exile
finanziert durch die Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit und die Landeszentrale für politische Bildung
Speaker: Mariana Karkoutly, Guevara Namer, Sina Zekavat, Ahmad Isam
Teilnahme: ca. 1300
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/tahrir-berlin-reflecting-decade-revolutions-and-exile-10-year-panel-discussion
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10. Dezember 2020, ONLINE
be/coming/home: Berlin, capital of exiles? | Exhibition
In Kooperation mit Bulbul Berlin, ALProducations Berlin, Oyoun, Aquarium am Südblock & finanziert durch die Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit und die Landeszentrale für politische Bildung
Künstler:innen: Ayat Najafi, Carmel Alabbasi, Mila Panic, Mohammad Al Bdewi, Ruba Salameh
Link zur Veranstaltung: https://disorient.de/event/becominghome-berlin-capital-exiles-exhibition
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Darüber hinaus hatten wir noch eine Medienpartnerschaft mit House No4 aus Teheran, Iran, zum Online-Musikfestival „Gate of Tehran: The Earth Breathes“ (26.11.-19.12.2020) und haben mehrere Artist-Talks veranstaltet.
2020 – ein Jahr des Erinnerns und des Abschieds
Zum Schluss unseres Jahresberichts 2020 wollen wir Euch einladen, mit uns einen Moment Inne zu halten. Denn unser Mitbegründer, Weggefährte, geschätzter Kollege und Freund Christoph Sydow hat diese Welt 2020 verlassen.
Gerade in Zeiten von Corona bitten wir alle Unterstützer:innen, Freund:innen und Leser:innen von dis:orient auf Euch selbst, auf einander und Eure Mitmenschen zu achten. Im Moment des Zweifels findet Ihr hier Hilfe:
Telefon-Seelsorge: 0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0 222
Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 0800 0116 016
Hilfetelefon Gewalt an Männern: 0800 12 39 900
Hilfetelefon Schwangere in Not: 0800 40 40 020
Hilfetelefon tatgeneigte Personen: 0800 70 22 240
Elterntelefon: 0800 11 10 550