Die globale Klimakrise trifft Iran besonders schwer. Trotzdem interessiert sich die Regierung wenig für Klimapolitik – und instrumentalisiert das Thema lieber für eigene politische Zwecke. Das hat verheerende Folgen, meint Omid Rezaee.
Vor 60 Jahren kamen sogenannte „Gastarbeiter:innen“ aus der Türkei nach Deutschland. Angesichts des kontinuierlichen Rassismus in Deutschland sollten wir aber nicht feiern, sondern alarmiert sein, kritisiert Cem Bozdoğan.
Die Verleihung des Literaturnobelpreises an Abdulrazak Gurnah wurde viel kritisiert. Das erinnert an die Debatte um den ägyptischen Preisträger Naguib Mahfouz – und zeigt die Arroganz des deutschsprachigen Literaturbetriebs, findet Hannah El-Hitami.
Nicht nur im pro-palästinensischen Milieu werden junge Menschen wie Nemi El-Hassan politisch instrumentalisiert. Auch für jüdische Menschen ist es schwierig, sich von den Positionen des eigenen Umfelds loszulösen, findet Marina Klimchuk.
Konservative Stimmen betonen derzeit, 2015 dürfe sich nicht wiederholen. Mit ihrer Kritik verfehlen sie jedoch das eigentliche Problem an der „Willkommenskultur“. Stattdessen ist eine nachhaltigere Solidarität mit Geflüchteten gefragt.
Die Impfkampagne in Iran hat endlich Fahrt aufgenommen. Dass es so lange gedauert hat, liegt an einem machtpolitischen Tauziehen, Prinzipienreiterei und Selbstüberschätzung – mit schweren Konsequenzen, meint Omid Rezaee.
Für linke Israelis ist ziviler Ungehorsam eine persönliche Entscheidung. Für ihre palästinensischen Partner:innen ist es der einzige Weg, sich gewaltlos gegen Militärgewalt und Angriffe aus Siedlungen zu wehren, findet Marina Klimchuk.
Die Taliban haben in Afghanistan die Macht übernommen. Dass Erdoğan sich nun bei ihnen einschleimt, passt zur außenpolitischen Strategie der Türkei, meint Cem Bozdoğan.
Tunesien gilt seit 2011 als Vorbild für demokratischen Wandel. Dabei wird selten erwähnt, wie sehr internationale Kreditgeber:innen eine echte Mitbestimmung im Land verhindern. Kein Wunder, dass die Lage sich nun zuspitzt, findet Hannah El-Hitami.
Migration bedingt Verlusterfahrungen – über Generationen hinweg. Die daraus resultierenden Schmerzen werden jedoch in den einschlägigen Debatten zu selten in den Blick genommen, findet Nushin Atmaca.
Nach der Präsidentschaftswahl sind Irans moderate Kräfte endgültig entmachtet. Dass konservative Hardliner nun alle Machtzentren des Staates beherrschen, lässt Ayatollah Khameneis Träume Wirklichkeit werden, kommentiert Omid Rezaee.
Seit Jahrzehnten durchsucht die israelische Armee in nächtlichen Razzien palästinensische Häuser per Generalverdacht. Dass diese aggressive Praxis nun beendet werden soll, ist ein kleiner Sieg für die Menschenrechte, findet Marina Klimchuk.