In seinem neuen Buch präsentiert Stephan Grigat scharfe Polemik gegen Kritik an Israel, linke Kräfte sowie westliche „Beschwichtigungspolitik“ gegenüber Iran. Viel Neues weiß Grigat dabei nicht zu sagen. Adrian Paukstat über ein Dokument intellektueller Stagnation „Daß die im Antisemitismus angelegten Vernichtungsphantasien nicht Realität geworden sind, verdankt sich einzig und allein der israelischen Staatsgewalt.“ Mit diesem Satz aus dem Klappentext ließe sich das Credo von Stephan Grigats jüngstem Werk: „Die Einsamkeit Israels“ trefflich zusammenfassen. Etwas anderes war auch kaum zu erwarten, von einem, der zur intellektuellen Spitze der sogenannten Antideutschen innerhalb der deutschen Linken gilt. Jene antideutsche Strömung vertritt seit den 1990ern angesichts des grassierenden deutschen Wiedervereinigungsnationalismus und vorhandener antisemitischer Tendenzen in der radikalen Linken die Ansicht, es sei nötig, sich uneingeschränkt mit dem Staat Israel zu solidarisieren. Sein Werk erscheint jedoch bei genauerer Betrachtung als Symptom eben jener Stagnation und zunehmender Sektenhaftigkeit welche das antideutsche Denken bereits seit geraumer Zeit auszeichnen. Abgesehen von der bekannten Tendenz, jegliche empirische Evidenz dem erkenntnistheoretischen Überlegenheitsanspruch des eigenen Weltbildes (ironischerweise als „Ideologiekritik“ bezeichnet) unterzuordnen, bieten weite Teile des Grigatschen Werkes lediglich den x-ten Aufguss jener immer gleichen Argumente, die jeder zur Genüge kennt, der sich mit den Debatten zu Israel/Palästina innerhalb der deutschen Linken beschäftigt. Allein gegen den Rest der Welt Grigat beginnt den ersten Teil seiner Ausführungen mit einem wohlbekannten Narrativ der israelischen Geschichte: Allein, umzingelt von blutrünstigen Feinden, die aus keinerlei rational nachvollziehbarem Grund dem jüdischen Staat nach der Existenz trachten, setzt sich Israel schließlich durch und reicht seinen Feinden sogar die Hand zum Frieden. Doch die wird ausgeschlagen. Jeder versuchte Friedensschluss scheitert am gleichen Denkfehler: Das aufgeklärte Subjekt projiziert seine eigene Rationalität auf die Wilden. Letzteren geht es jedoch nur um die Vernichtung Israels. So weit, so bekannt. Man kann diese These teilen oder ablehnen. Interessant für das Werk jedoch wäre es gewesen, hätte Grigat sie anhand neuerer Literatur, intensiver Quellenarbeit oder im Hinblick auf eine innovative Fragestellung bearbeitet. All dies ist nicht der Fall. Seine Ausführungen zur Nakba schaffen es zwar, die allerplattesten und längst widerlegten Geschichtsmythen des Zionismus („Die Palästinenser sind freiwillig gegangen“ etc.) zu umschiffen, begnügen sich aber mit kursorischen Verweisen auf einzelne Standardwerke und bieten allgemein wenig Neues. Ebenso verhält es sich mit den weiteren Etappen von Grigats historischem Abriss bis zum Libanonkrieg. Hanebüchen wird es allerdings, sobald sich Grigat aktuelleren politischen Fragen zuwendet. Wenn er beispielsweise ohne Belege postuliert, Israel gebe mit seiner Bezeichnung der besetzten Gebiete als „umstrittene Gebiete“ lediglich „den korrekten juristischen Sachverhalt wieder“, ignoriert er die Tatsache, dass dem sämtliche relevante Dokumente und Resolutionen internationalen Rechts widersprechen. Völkerrechtliche Präzedenz wäre unter anderem das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag zum Bau der Sperrmauer, welches explizit hervorhebt, dass Westjordanland, Gaza und Ost-Jerusalem von Israel besetzt sind und Israel folglich das Recht auf Selbstverteidigung nicht zur Rechtfertigung des Mauerbaus ins Feld führen kann. Ebenso realitätsfern erscheint es, wenn Grigat den Osloer Friedensprozess darauf reduziert, dass sich für die Palästinenser dessen Vorteile sofort einstellten, während Israel keinerlei Vorteile aus dem Abkommen gezogen habe. Auch dass seit Oslo „die überwiegende Mehrheit der palästinensischen Bevölkerung nicht mehr unter direkter israelischer Kontrolle“ lebe, ist eine grobe Vereinfachung, die nur dann zutrifft wenn man davon ausgeht, dass die in Zone A lebenden Palästinenser sich aus dieser niemals herausbewegen würden. Tatsächlich handelt es sich bei A-Zonen um Enklaven; jeglicher Personen- und Güterverkehr innerhalb der besetzten Gebiete aber muss israelisch kontrolliertes Gebiet passieren. Zwischen dem Oslo I-Abkommen und dem Beginn der zweiten Intifada stieg die Zahl israelischer Siedler in der Westbank um mehr als das Doppelte;[1] die zumeist gegen Ende der ersten Intifada eingeführten Beschränkungen der Bewegungsfreiheit blieben bestehen. Genauso abgehalftert ist die Behauptung, Jassir Arafat habe die Verhandlungen von Camp David platzen lassen, weil er auf der Rückkehr aller palästinensischen Flüchtlinge bestand. Besagtes Thema wurde in Camp David kaum angesprochen. Vielmehr brachen die Verhandlungen ab, nachdem in Diskussionen über den Status des Tempelberges (völkerrechtlich eindeutig besetztes Gebiet) kein Fortschritt erzielt werden konnte. Schlicht falsch ist in diesem Kontext auch die Aussage, dass: „Israel […] die Clinton Parameter als weitere Verhandlungsgrundlage [akzeptierte]. Die palästinensische Seite sagte abermals nein.“ Richtig ist: Beide Seiten stimmten den Parametern unter Vorbehalten zu.[2] Die eigentlichen Verhandlungen mussten jedoch aufgrund der bevorstehenden Wahlen in Israel (sowie der wohl schon zu diesem Zeitpunkt abzusehenden Wahlniederlage Ehud Baraks) abgebrochen werden. Grigat jedoch spricht explizit von der „Weigerung der palästinensischen Seite [das Angebot] zumindest unter Vorbehalten zu akzeptieren.“ Gerade aus wissenschaftlicher Sicht fällt die Tendenz auf, dass gerade die steilsten Thesen Grigats nicht durch Fakten belegt werden: So führt Grigat die Forschungsarbeit der israelischen Soziologin Tal Nitzan als Beispiel für strukturellen Antisemitismus an – offensichtlich aber ohne diese jemals gelesen zu haben. Die einzige Fußnote verweist auf einen Artikel auf hagalil.de, die Arbeit selbst wird nirgendwo zitiert. Nicht anders verhält es sich mit Grigats Evaluierung der israelisch-US-amerikanischen Beziehungen. Weder für die Behauptung, Obama hätte gegenüber der Netanjahu-Regierung „Forderungen […] ins Spiel [gebracht] […], die zuvor selbst Abbas nicht aufgestellt hatte“, noch für die angebliche Existenz „offen antiisraelische[r] Fraktionen“ und zwar „sowohl bei den Demokraten als auch bei den Republikanern“, bringt Grigat auch nur den geringsten Beleg. Im Kern läuft dies auf ein Narrativ der jüngsten Verhandlungsrunde zwischen Israelis und Palästinensern hinaus, nach welchem Israel alles für den Frieden tue, der sture Abbas jedoch jedweden Kompromiss ablehne und die USA von Israel „dramatisch abrücken“. Warum das so ist, wer das sagt, oder wo man es nachlesen kann? Wir erfahren es nicht. Die Linke in Israel Der bei weitem interessanteste Teil der Arbeit erörtert die Geschichte und Gegenwart der israelischen Linken. Hier entsteht der Eindruck, dass Grigat sich tatsächlich intensiv mit der Thematik beschäftigt hat. Grigat bietet im Abschnitt über die Geschichte der israelischen Kommunistischen Partei (KP) eine alles in allem ordentliche Synthese der vorhandenen, zumeist englischsprachigen Literatur zum Thema, welche so noch nicht in deutscher Sprache erschienen ist. Dass sein historischer Abriss klar vom Anliegen politischer Delegitimierung getragen ist, mag einem missfallen, doch lässt sich nicht bestreiten, dass Grigat hier auf der Höhe der vorhandenen Sekundärliteratur argumentiert. Einzig in der für die Argumentation sehr zentralen Diskussion der Rolle der KP während des arabischen Aufstandes, sowie insbesondere des Hebron-Massakers von 1929, wäre eine Auseinandersetzung mit neuerer Literatur hilfreich gewesen. Insbesondere Hillel Cohens neues Werk „Ausschreitungen“ (תרפ''ט), welches das Hebron-Massaker in den weiteren Kontext jüdisch-arabischer Zusammenstöße zu jener Zeit einordnet, hätte in dieser Hinsicht zentrale neue Erkenntnisse geboten, wird aber von Grigat nicht rezipiert. Interessant wird die Auseinandersetzung an der Stelle, an welcher Grigat als antideutscher Linker die eigenen Positionen gegen die radikale Linke Israels verteidigt. Seine Argumentation verläuft hierbei in zwei Richtungen: Relativ leicht kann er es sich mit denjenigen Linken machen – zu ihr zählt die KP und deren Umfeld – deren oft vulgärem Antiimperialismus er (nicht ohne Berechtigung) vorhalten kann, blind gegenüber dem reaktionären Charakter des Antisemitismus in der Region zu sein. Anspruchsvoller wird die Argumentation, sobald sich Grigat einem radikalem Universalismus gegenüber sieht. Umso mehr wenn dieser, wie im Falle Moshe Zuckermanns, von der kritischen Theorie Theodor Adornos inspiriert wird, welche Grigat als Antideutscher natürlich für sich selbst in Anspruch nimmt. Nun gilt es den Partikularismus des jüdischen Staates zu begründen und hier zeigen sich exemplarisch die grundlegenden Fehlschlüsse des antideutschen Diskurses: Mehr als andere Ideen trägt dieser seinerseits dazu bei, den Juden als das „ganz Andere“ zu konstruieren. „Die Verteidigung gegen den Antisemitismus“, so Grigat „ist der vorrangige Zweck des israelischen Staates“, welcher „diesen Staat von allen anderen Souveränen dieser Welt unterscheidet.“ Dementsprechend sei „[d]er israelische Nationalismus eine Form der Verteidigung gegen die Mechanismen nationaler Vergesellschaftung.“ Seit der Entstehung des modernen Nationalbegriffes hat sich historisch jede Nation in Abgrenzung von einem „Anderen“ identifiziert.[3] Die moderne politische Kategorie der Nation funktioniert überhaupt nur deswegen als kollektive Vergesellschaftungsform, weil das Moment der Verteidigung gegen den „Anderen“ dem Begriff jeder Nation inhärent ist. Kroaten brauchen ihren „Schutzraum“ Nationalstaat in Abgrenzung zu den Serben. Diese wiederum empfinden den kroatischen Nationalismus als existentielle Bedrohung. Der armenische Nationalstaat ist Kind des türkischen Genozids an diesem Volk. Der irische Staat nur im Kontext jahrhundertelanger kolonialer Unterdrückung durch die Briten denkbar. Dementsprechend ist jeder Nationalstaat „eine Form der Verteidigung gegen die Mechanismen nationaler Vergesellschaftung“ eines jeden anderen Nationalstaates. Weil die Subjekte so handeln, als gäbe es die Nation, wird die Idee zum strukturellen Zwang, beziehungsweise die „imagined community“ der Nation zur materiellen Gewalt. Grigat sollte diese Denkfigur bekannt sein. Man nennt sie „notwendig falsches Bewusstsein“. Stattdessen aber ist es hier Grigat selbst, der das Strukturmerkmal der Genese eines jeden bürgerlichen Nationalstaates auf den jüdischen Nationalstaat projiziert. Antisemiten, überall Im dritten Teil seines Buches setzt sich Grigat primär mit dem von ihm diagnostizierten Antisemitismus in der westlichen Welt auseinander. Dabei entfaltet Grigat ein Bild, in dem Protagonisten von Jakob Augstein über Judith Butler bis hin zur ungarischen Jobbik Partei als Ausdruck desselben monolithischen Prinzips auftreten. Sie sind Antisemiten. Alle. Und streiten sie es ab, ist ihnen der Sachverhalt eben nicht bewusst. Selbst der Widerspruch gegen den Antisemitismusvorwurf wird in die Ideologie integriert und mit dem Begriff der „verfolgenden Unschuld“ als besondere Perfidie interpretiert. Abseits einer medienwissenschaftlichen Studie zum Antisemitismus in Österreich scheint sich Grigat auch hier nicht besonders für die einschlägige Literatur zur Thematik zu interessieren. Auf Unterstützung seiner Thesen durch die durchaus vorhandenen Studien zum Problemfeld verzichtet er völlig. Zu seinen Ergebnissen kommt Grigat, indem sein Begriff des Antisemitismus die Definition dessen, was ein Antisemit ist, maßlos aufbläht. Ausgehend von strukturellen Ähnlichkeiten zwischen linken Antiimperialismus und klassisch-antisemitischen Stereotypen, postuliert er: „Im Antizionismus tritt er [der Antisemitismus] als eine spezifische Form des Antisemitismus nach Auschwitz auf, der sich aus Mangel an konkreten Hassobjekten gegen den kollektiven Juden, den Staat Israel, richtet.“ An erster Stelle stellt sich hier die Frage, wer hier den Staat Israel zum „kollektiven Juden“ halluziniert. Der analytische Brückenschlag zwischen Antiimperialismus und Antisemitismus jedenfalls bleibt aus. Die einzig konkreten Belege die Grigat für seinen Vergleich bringt, sind vage Hinweise auf die „unkritische Bezugnahme auf den «Befreiungsnationalismus»“, sowie die daraus resultierende „Affirmation von Kategorien wie Nation und Volk“, welche beiden Denkformen gemein seien. Für eine so drastische Gleichsetzung, wie sie Grigat betreibt, sind diese Belege allerdings relativ dünn. Wollte man tatsächlich Ideologiekritik im eigentlichen Sinne betreiben, sprich: die Grigat'schen Ausführungen an deren eigenen Maßstäben messen, könnte man durchaus auf die Idee kommen, hier eine im logischen Sinne hermetisch geschlossene Ideologie zu erblicken. Gegen jegliche empirische Falsifikation immunisiert, konstruiert sie ein ebenso diffuses wie monolithisches Feindbild. Der Irre mit der Bombe Im vierten und letzten Abschnitt seines Werkes widmet sich Grigat der Diskussion um das iranische Atomprogramm. Hierbei tritt er für einen harten Kurs gegenüber der iranischen Führung ein und weist jegliche Zugeständnisse als „Appeasement“ zurück. Argumentativer Kern der These: Der Iran sei kein „normaler“ Staat, ja nicht einmal eine „normale“ Diktatur. Seine „apokalyptische“ Staatsideologie sei ein Phänomen sui generis und der Iran damit nicht an normalen Maßstäben rationalen Handelns zu messen. Außer zahlreicher Hinweise auf die Rhetorik der iranischen Staatsführung bringt Grigat aber keinerlei substanzielle Belege für seine These. Seine Prognose, dass ein atomar bewaffneter Iran a) zu einer atomaren Aufrüstungsspirale im Nahen Osten führen würde, b) Israels Kapazität zur Verteidigung gegen Hamas und Hisbollah schwächen würde sowie c) den iranischen „Apokalyptikern“ ohnehin alles zuzutrauen sei, sieht er anscheinend als selbstevident. Wieder wird weder die einschlägige und zahlreich vorhandene Literatur zum Thema rezipiert[4], noch auf die Tatsache eingegangen, dass Grigats Prognosen unter Forschern durchaus umstritten sind.[5] Zumindest die historische Erfahrung liefert gegenteilige Evidenzen: Schon in den Fällen Indiens, Pakistans und Nordkoreas wurden jeweils regionale „Proliferationskaskaden“ prognostiziert. In keinem Fall sind sie eingetreten. Ebenso hat historisch niemals die atomare Bewaffnung eines Staates die konventionelle Verteidigungsfähigkeit seiner Gegner eingeschränkt. Zwischen Pakistan und Indien sind mehrere konventionelle Kriege ausgefochten worden, ohne dass diese zum Einsatz von Atomwaffen geführt hätten. Und auch das Argument des „irrationalen Akteurs“ ist in Proliferationsdebatten bekannt. Die gleichen Argumente wurden bereits in Bezug auf die atomare Bewaffnung Chinas angebracht. Fazit: Mao bekam die Bombe und die Welt ist trotzdem nicht untergegangen. Man muss diese Argumente nicht für richtig halten, nichtsdestoweniger gehören sie zum Stand der Wissenschaft in diesen Debatten und müssen gerade bei Einnahme einer so kontroversen Position wie der Grigats rezipiert werden. Grigat jedoch sind diese Diskussionen entweder nicht bekannt oder er ignoriert sie schlicht. Grigat ist in dieser Vorgehensweise jedoch selbst nur Kind der politischen Verhältnisse, aus denen er stammt. Dass die antideutsche Bewegung Adornos Begriff der „Kritik“ als radikaler, negierender Kraft, die sich nicht um „Konstruktivität“ scheren muss, bevor sie zur Tat schreitet, wie eine Monstranz vor sich herträgt, ist die Ironie ihrer Geschichte. Völlig kritiklos verhält man sich nämlich den am wenigsten fundierten Unterstellungen und Behauptungen gegenüber, solange sie ins eigene Weltbild passen. Mag man den Fetisch von Staat, Nation und Kapital in noch so heiligem Furor denunzieren. Nennt jener sich „Israel“ wird er sakrosankt. In diesem Kontext sind es in allererster Linie die Antideutschen selbst, die aus Israel jene „Anomalie, die in kein geschichtsphilosophisches Schema […] passt“[6] konstruieren. Zahlreiche merkwürdige Projektionen tummelten sich schon immer in den Texten der Antideutschen, wo man lesen konnte dass: „[d]ie palästinensischen Massen […] nur eine Chance haben […]. Ihre Zukunft […] liegt allein an der Seite Israels und gegen ihre Führung“[7], oder dass Ben Gurion der „Lenin Israels“[8] sei. So auch bei Grigat, der von Israel als „kollektivem Juden“, spricht und allen Ernstes meint, man müsse schon in naher Zukunft mit deutschen Friedenstruppen rechnen, die gegen Israel vorgingen.[9] Angesichts derartiger gedanklicher Auswüchse muss man wohl dem Ausspruch Robert Kurz’ rechtgeben, dass es sich hierbei „um eine bestimmte Art der Identifikation [handelt], die nichts über Israel, aber viel über die Antideutschen aussagt.“[10] Ideologie eben. [1] http://www.fmep.org/settlement_info/settlement-info-and-tables/stats-dat.... [2] Eine detaillierte Diskussion der Clinton-Parameter aus palästinensischer Perspektive findet sich hier: http://www.nad-plo.org/etemplate.php?id=76. [3] Zur gegenwärtigen Nationalismustheorie vgl. beispieilsweise: Benedict Anderson: Imagined Communities: Reflections on the Origin and Spread of Nationalism; Luisa Del Guiduce/ Gerald Porter: Imagined States: Nationalism, Utopia, and Longing in Oral Cultures; Karl Cordell/ Stefan Wolff: Ethnic Conflict: Causes – Consequences – Responses; Michael Mann: The Dark Side of Democracy: Explaining Ethnic Cleansing. Der Begriff des „Anderen“ als konstitutiv für die Bildung eigener Subjektivität ist eines der zentralen Konzepte kontinentaler Philosophie. Der Begriff hat seinen Ursprung in der Herr-Knecht Dialektik bei Hegel, wurde unter Zuhilfenahme freudianischer Konzepte von Jacques Lacan aufgegriffen und fand schließlich vor allem bei Gayatri Spivak und Slavoi Zizek Eingang in die moderne Kulturtheorie. [4] Vgl. beispielsweise: Gideon Rose/ Jonathan Tepperman (Hrsg.): Iran and the Bomb; Robert Blackwell (Hrsg.): Iran: The Nuclear Challenge; David Patrikarakos: Nuclear Iran: The Birth of an Atomic State. Eine knappe, aber dennoch empfehlenswerte Einführung in die Debatte aus proliferationspessimistischer Sicht, bietet die Studie von Münch-Heubner und Meier-Walser. [5] In der Literatur wird gemeinhin zwischen Proliferationspessimisten und -optimisten unterschieden. Als bedeutenster Vertreter letzterer Richtung kann der US-amerikanische Politologe Kenneth Waltz gelten, der die These vertritt, dass sich Proliferation stabilisierend auf das internationale System auswirkt. Sein wichtigster Gegener ist der Stanford-Professor Scott Sagan. Eine Zusammenstellung der Debattenbeiträge findet sich hier: Kenneth Waltz/ Scott Sagan: The Spread of Nuclear Weapons. [6] http://www.isf-freiburg.org/isf/beitraege/isf-kommunismus.israel.html. [7] http://www.redaktion-bahamas.org/auswahl/web35-4.html. [8] http://www.isf-freiburg.org/isf/jourfixe/jf-2008-1_konterrevolution.html. [9] S. 111. [10] Robert Kurz: Die antideutsche Ideologie: Vom Antifaschismus zum Krisenimperialismus: Kritik des neuesten linksdeutschen Sektenwesens und seiner theoretischen Propheten. S. 204.