27.08.2007
Osnabrücker Symphonieorchester im Iran

Als erstes westliches Orchester seit der Islamischen Revolution sind die Osnabrücker Symphoniker heute in Teheran eingetroffen. Auf zwei Konzerten am Mittwoch und Donnerstag werden die Musiker Stücke von Beethoven, Brahms sowie dem zeitgenössischen iranischen Komponisten Nader Mashayekhi spielen. Unterstützt werden die Deutschen dabei von sechs Musikern des Teheraner Symphonieorchesters. Im vergangenen Jahr war das iranische Ensemble zu Konzerten zu Gast in Osnabrück.

Der Direktor des "Morgenland Festival Osnabrück" und Organisator der Reise Michael Dreyer erklärte, man wolle mit dem Gastauftritt im Iran zu einer Vertiefung des kulturellen Austauschs zwischen den beiden Ländern beitragen. "Mein Wunsch ist es, den Völkern unserer beider Staaten zu zeigen, dass man keine Angst vor einander haben muss und dass es ein großes Vergnügen ist, einander kennenzulernen." Die Reise des Orchesters habe nichts mit Politik zu tun, daher habe man auch die Teilnahme von Bundestagsabgeordneten abgelehnt.

In der Zeit des Schahs waren die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Herbert von Karajan mehrfach zu Tourneen im Iran. Seit der islamischen Revolution waren gelegentlich Kammerorchester aus westlichen Staaten zu Gast im Iran, nachdem westliche Musik in den Anfangsjahren der Islamischen Republik verpönt war.

Bei den öffentlichen Auftritten werden die weiblichen Orchestermitglieder ein Kopftuch tragen müssen. Drauf hätten sich die Musikerinnen jedoch bei den Proben in Deutschland vorbereitet, berichtet Dirigent Hermann Bäumer. "Die Frauen sind es nicht gewohnt mit Kopftuch zu spielen. Ich bin sehr froh, dass sie es versucht haben und es funktionierte. Das Wichtigste ist die Musik."