Nach einer jüngsten Meinungsumfrage fordern knapp zwei Drittel der Israelis ihre Regierung auf, die arabische Minderheit in Israel zur Auswanderung zu bewegen. Nach Angaben des diesjährigen Demokratie-Indexes befürworten 62% der Befragten einen "araber-reinen" Staat.
Gegenwärtig leben etwa 1,3 Millionen Araber in Israel - das sind etwa 20% der Gesamtbevölkerung. Der Großteil von ihnen sind Palästinenser und deren Nachkommen, die nach der israelischen Staatsgründung 1948 und dem darauffolgenden Krieg nicht vertrieben wurden oder ihre Heimat freiwillig verließen.
Nur 14% der befragten Israelis erklärten AFP zufolge, die Beziehungen zwischen Juden und Arabern in ihrem Staat seien gut, 29% waren der Meinung, eine jüdische Mehrheit sei für Entscheidungen, die das Schicksal des Staates Israel entscheiden, zwingend erforderlich.
Gleichzeitig wächst die Unterstützung für die jüdischen Siedler in den Palästinensergebieten. Im vergangenen Jahr erklärte noch 70% der Israelis es sei falsch, sich den Anordnungen zur Evakuierung von Siedlungen wie etwa im Gaza-Streifen zu versetzen - in diesem Jahr sind nur noch 58% dieser Ansicht.
Als verlässlichste Institution des Staates gilt die Armee - ihr vertrauen 79% der Befragten, unter denen sowohl jüdische als auch muslimische Staatsbürger waren. Am unglaubwürdigsten erscheinen den Israelis ihre Parteien.