Die Redebeiträge der Organisatoren zu Beginn der Demonstration drehen sich um "Israels unverhältnismäßiges, brutales Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen." Die Raketenangriffe der Hamas werden mit keinem Wort verurteilt, ebenso wenig werden die zivilen Opfer auf Seiten Israels beklagt. Den Worten einer deutschen Demonstrantin, die weniger die "Grausamkeit Israels " betont, sondern die Würde und den Stolz der Palästinenser herausstellt, wird eher gelangweilt gelauscht. Als sich die Demonstranten langsam in Bewegung setzen, reissen Einzelne aus der Menge die Initiative an sich und brüllen in kleine Megaphone markige Slogans, die sich bis zum Ende der Demonstration am Wittenbergplatz wiederholen werden. Hier die Beliebtesten:
"Freiheit für Palästina, Israelis raus aus Palästina"
"Kindermörder Israel, Frauenmörder Israel"
"Stoppt das Morden, stoppt den Krieg - Intifada bis zum Sieg"
"Zionisten sind Terroristen, sind Faschisten, töten Zivilisten"
"Augen auf, Augen auf - unsere Kinder gehen drauf"
Auch die deutsche Regierung bekommt ihr Fett weg:
"Deutschland finanziert, Israel bombardiert"
Dazwischen rufen die Demonstranten immer wieder "Gott ist groß" (arab. allahu akbar) und das muslimische Glaubensbekenntnis, wodurch der Protestmarsch einen islamischen Charakter annimmt.
Dies mag neben der kompromisslosen Rhetorik der Demonstranten ein Grund sein, warum die meisten Passanten, die am Ku'damm einkaufen sind, größtenteils befremdet dreinschauen, als der chaotische Tross lautstark vorbeizieht.
Die Polizei lässt verlauten, dass der Protestmarsch weitgehend friedlich verlief, und lobt das kooperative Vorgehen der Organisatoren.