13.03.2006
Rabbis unterstützen Forderung Ahmadinejads nach Vernichtung Israels



Führende Mitglieder der anti-zionistischen radikal-orthodoxen jüdischen Sekte Neturei Karta haben in den vergangenen Tagen in Teheran Gespräche mit iranischen Regierungsmitgliedern geführt, um den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad und seine Forderungen nach der Vernichtung Israels zu unterstützen.
Nach der Lehre der um 1935 gegründeten Neturei Karta kann nur Gott die Juden aus dem Exil führen und einen jüdischen Staat schaffen. Jede menschliche Bemühung diesen zu errichten, betrachten sie als Sünde, den Staat Israel lehnen sie daher ab und den israelischen Unabhängigkeitstag haben sie zum Trauertag erklärt. Einige ihrer Vertreter hatten in der Vergangenheit behauptet, Zionisten hätten während des Holocaust tausende Juden an die Nazis ausgeliefert, um somit anschließend die Forderungen nach einem jüdischen Staat in Palästina bekräftigen zu können. Auch betrachten viele der weltweit etwa 5000 Anhänger der Sekte, die Mehrzahl von ihnen lebt paradoxerweise in Israel, den Holocaust als göttliche Strafe für die Sünden säkularer Juden und Zionisten.

Unter anderem trafen Abgesandte der Glaubensgemeinschaft in den vergangenen Tagen mit Irans Vize-Präsident Gholamreza Aghazadeh zusammen und gaben mehrere Interviews in iranischen Medien. Ziel der Reise sei es, "an der Auflösung der israelischen Regierun zu arbeiten". Im Staatsfernsehen erklärte ihr Sprecher Rabbi Dovid Weiss: "Die Zionisten benutzen den Holocaust für ihre Zwecke. Wir, die Juden die im Holocaust umkamen, benutzen ihn nicht um unsere Interessen umzusetzen. Wir betonen, dass es hunderttausende Juden in der ganzen Welt gibt, die unseren Widerstand gegen den Zionismus teilen und fühlen, dass Zionismus nicht jüdisch, sondern eine politische Agenda ist." Die Äußerungen Ahmadinejads, in denen dieser den Holocaust als "Mythos" bezeichnet hatte, beunruhigten den Sprecher nicht.
"Wir wollen keinen Rückzug in die Grenzen von 67 sondern einen kompletten Rückzug des Staates, so dass wir das Land den Palästinensern zurückgeben und mit ihnen leben können. Der Zionismus wurde von Theodor Herzl erschaffen - er und seine Anhänger handelten gegen den Willen Gottes.", so Dovid Weiss weiter.

Nicht nur diese Äußerungen dürften bei der iranischen Staatsführung auf große Zustimmung gestoßen sein. Auch der Mythos der zionistischen Weltverschwörung wurde von den israelischen Gästen bedient. Rabbi Aharon Cohen, der zur Pressekonferenz in Teheran wie seine Mitreisenden mit Schildern "Ich bin Jude aber kein Zionist" ( siehe Foto von Reuters) auftrat, erklärte: "Zionisten sind an fast jedem Verbrechen auf der Welt beteiligt, aber leider behaupten sie das jüdische Volk zu vertreten."