Die jüngsten Kampfhandlungen an der Grenze zwischen dem Sudan und Tschad haben nach Angaben von UNICEF weitere 200000 Menschen in Darfur zur Flucht gezwungen. Insgesamt bezifferte ein Sprecher der Kinderhilfswerks die Zahl der Flüchtlinge in der Region auf zwei Millionen. Die Situation vor Ort verschlechtere sich zusehends, da etwa ein Drittel der Flüchtlinge von Hilfe von Außen abgeschnitten sei.
Bis zum Sonntag wollen Vermittler nun ein Friedensabkommen zwischen Rebellen und regierungstreuen Milizen erreichen. Die Afrikanische Union setzte den Konfliktparteien ein Ultimatum - demnach müssen beide Seiten bis zum 30.April einen ausgearbeiteten Friedensplan unterzeichnen. "Jetzt ist die Zeit der Entscheidung. Kein weiteres Zaudern, keine weiteren Mätzchen, keine Verzögerungstaktik. Die Augen der Welt sind auf Euch gerichtet.", teilte Ahmed Salim Ahmed, Verhandlungsführer der AU den Konfliktparteien über die Medien mit.
Seit knapp zwei Jahren verhandelt die Regierung mit den beiden wichtigsten Rebellengruppen Darfurs, SLM und JEM, in Abuja über ein Ende der Gewalt, die als größte humanitäre Krise der Welt gelten darf. Einen durchschlagenden Erfolg haben diese Verhandlungsrunden bislang jedoch nicht gebracht.
Auch eine von der Afrikanischen Union eingesetzte 7000 Mann starke Friedenstruppe war bislang nicht in der Lage der Gewalt in der Region von der Größe Frankreichs Einhalt zu gebieten. Für den Fall, dass der UN-Sicherheitsrat die Entsendung von Blauhelmtruppen nach Darfur beschließt, hat Sudans Staatschef Umar al-Bashir mit weiterer Gewalt gedroht.