Der Präsident des Palästinensischen Ärzteverbandes hat angesichts der internationalen Sanktionen gegen die palästinensische Hamas-Regierung vor einem Kollaps des Gesundheitswesens im Gazastreifen und dem Westjordanland gewarnt. Auf einer Pressekonferenz in Jerusalem erklärte Dr. Yihye Shawar noch in diesem Monat würde die Hälfte der medizinischen Ausstattung in den Palästinensergebieten zur Neige gehen, sollten die Sanktionen nicht aufgehoben werden.
Auch sein israelischer Kollege Professor Zvi Bentwich, Vertreter der Organisation "Mediziner für Menschenrechte", neben der Knappheit an Medikamenten und Ausrüstung sei das Finanzembargo ein großes Problem. Dieses verhindere einen Transfer von Patienten in Krankenhäuser außerhalb der besetzten Gebiete.
"Die Situation in den Krankenhäusern in Gaza und dem Westjordanland ist alarmierend. Es ist die schlimmste Krise, die kritischste Situation, was den Gesundheitssektor betrifft.", so Bentwich gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. "Wir rufen die israelische Regierung auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und Medikamente und Gelder zu transferieren."
Der palästinensiche Mediziner Shawar fügte hinzu: "Wir sind hier, um die Europäische Union, die USA und die schweigenden arabischen Staaten dringend aufzufordern, dieser kollektiven Bestrafung ein Ende zu setzen. Diese ist eine Schande."