Othering

Der Begriff „Othering“, auf Deutsch anders machen / als eine:n Andere:n verstehen, beschreibt die gedankliche Distanzierung von Gruppen und ihren Mitgliedern. Diese werden als „anders“ abgegrenzt.

Als „anders“ verstandene Personen oder Orte werden so durch eine Linse des „Andersseins“ verstanden und beurteilt. Gängige Kategorien, in die Menschen als „anders“ einsortiert werden, sind Religion, Hautfarbe, oder Wertvorstellungen. Wer als „anders“ angesehen wird, hängt stark von der Machtverteilung einer Gesellschaft ab: Insbesondere weiße Menschen setzen ihre Werte und Normen als normal voraus und betrachten Abweichungen als „anders“.

Diese Zuschreibungen des „Andersseins“ stimmen oft nicht damit überein, wie sich die Menschen selbst identifizieren. Auch kann das „Othering“ sich auf Räume beziehen – so wird WANA teils als „anders“ zu Westeuropa dargestellt. Genauso werden aber auch Gruppen innerhalb einer Gesellschaft abgegrenzt, beispielsweise Post-Migrant:innen in der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Zum Beispiel werden Menschen aus WANA in der deutschen Dominanzgesellschaft als generell „anders“ abgegrenzt.  Das passiert meist aufgrund von Kultur- oder Religionszuschreibungen. Oft wird beispielsweise behauptet, Menschen aus dem „Nahen Osten“ seien alle unpünktlich oder warmherzig.