15.06.2015
Foto-Reportage: Beduinen-Leben in Israel
Für seine Foto-Reportage hatte Stefan Loeber viele Tage und Nächte mit Beduinen verbracht. Dieses Foto entstand in Bed al Arakib.
Für seine Foto-Reportage hatte Stefan Loeber viele Tage und Nächte mit Beduinen verbracht. Dieses Foto entstand in Bed al Arakib.

Die Wüste ist die ursprüngliche Heimat der Beduinen, rund 200.000 von ihnen leben in der Negev im Süden Israels. Mehr als zwei Monate lang war der Münchner Fotograf Stefan Loeber dort unterwegs und hat faszinierende Eindrücke eingefangen, über die er im Interview berichtet. Für sein Foto-Buch läuft aktuell eine Crowdfunding-Kampagne.

 

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Alle Fotos © Stefan Loeber

 

Alsharq: Woher kam das Interesse für die Beduinen?

Loeber: Ich bin auf das Thema eher zufällig gestoßen. Als ich die einfachen Hütten bei einer Autofahrt neben dem Highway gesehen habe, hatte ich sofort die Intuition: Dort will ich hin. Es kam mir wie ein unwirklicher Ort vor, zu dem man als Außenstehender normalerweise keinen Zugang bekommt.

In Deutschland prägt oft noch Karl May unser romantisiertes Bild vom Beduinen als Nomaden.

Die Kultur der Beduinen wird meist vereinfacht und romantisiert. Der letzte Ägyptenurlaub oder Film und Fernsehen sind prägender, da kaum jemand Zeit hat, die beduinische Kultur kennen zu lernen. Das funktioniert eben nicht bei einem Kurzbesuch, noch nicht mal in einer Woche. Dafür braucht es viel Zeit.

Warum Beduinen in Israel und nicht im Sinai oder Jordanien?

Ich halte generell die beduinische Kultur für sehr interessant – mit ihrer Stammesstruktur und Vielfältigkeit. Es gibt Beduinen, die wie vor 100 Jahren leben, tief religiöse Menschen, mutige Frauen, die kreativ für mehr Mitgestaltung und ihre Rechte kämpfen, reiche und gebildete Menschen, die überall leben könnten. Menschen, die den israelischen Staat hassen und ablehnen, und genauso Menschen, die sich nichts mehr wünschen, als gleichberechtigt miteinander umzugehen. Ich habe schnell gemerkt, dass „Der Beduine“ ein sehr weitläufiger Begriff ist.

Nicht alle Beduinen im Negev stammen aus der Gegend, die Herkunft der Stämme reicht von Nordafrika über Saudi-Arabien und Jordanien. Manche der Stämme sind vor 1948 zugewandert, dem Jahr der Staatsgründung Israels. Es gibt auch eine gewisse Hierarchie zwischen den Stämmen, die vor allem geschichtlich bedingt ist. Im Osmanischen Reich und während der englischen Besatzung wurde einzelnen Stämmen Land zur Verwaltung zugeteilt, weshalb ein großer Stamm auch ein mächtiger Stamm war. Es ist daher keine Seltenheit, dass über 6.000 Leute zu einem Stamm gehören. Das erklärte für mich unter anderem auch den Wunsch nach vielen Kindern. Die Hierarchie des Stammes ist außerdem bei der Wahl der Ehefrau maßgebend.

In Hura zum Beispiel wurde dem Stamm Al-Atawneh Land zugesprochen und zuerkannt, obwohl dieser über keine Urkunden verfügte. Aber der Stamm hatte viel Macht und Einfluss. Das Land von weniger einflussreichen Stämmen wurde trotz Urkunden dagegen oft nicht anerkannt. Insofern reicht die Stammeskultur bis zur aktuellen Politik.

Mit diesen Stammesstrukturen werden hinlänglich Stereotypen wie Zwangsehen oder Ehrenmorde verbunden. Wie sieht es diesbezüglich in der beduinischen Gesellschaft in Israel aus und wie werden diese oder andere kritische Themen diskutiert?

Die Ehre der Familie ist alles. Viele Ehen werden arrangiert. Wenn eine Frau gegen die Regeln verstößt, riskiert sie den Tod. Die Polygamie hat sogar zugenommen, vor allem unter Akademikern und reichen Männern. Es wird immer noch als normal angesehen, wenn man mehrere Frauen hat. Ich habe von einem Mann gehört, der 8 Frauen hat. Der Koran verbietet dies eigentlich. Die kulturellen Regeln sind hier oft stärker als die religiösen.

Bei meinen „kritischen“ Fragen hatte ich einen gewissen Bonus, weil ich ein Außenstehender war. Deshalb konnte ich viele Fragen stellen und bekam immer eine Antwort; bei kritischen Fragen wurde diese zawr manchmal knapp und das Thema gewechselt. Ich konnte mich aber auch manchmal naiv stellen und bekam sicher eher eine Antwort als ein jüdischer Israeli oder lokaler Journalist.

Wie oder wo zeigen sich „kulturellen Regeln“?

Ich habe öfters Beduinen getroffen, die auch in Deutschland gelebt und studiert haben. Einer von ihnen hat zum Beispiel Psychologie studiert und hatte für über fünf Jahre eine deutsche Freundin. Dann schloss er das Studium ab und stellte seiner Familie seine Freundin vor. Er wollte sie heiraten. Es kam das Veto der Familie und er zog es vor, eine unbekannte Beduinin zu heiraten. Er hätte auch zurück nach Deutschland gehen können – mit einer guten Arbeitsstelle und so weiter. Das hätte die Familie akzeptiert. Er zog jedoch die Nähe zur Familie aber vor – wegen der Wärme und Herzlichkeit. Es gibt einen unglaublichen Zusammenhalt, den man nur versteht, wenn man einmal dort gewesen ist. Dieser junge Beduine hatte die Utopie, dass er Veränderung und eine gewisse Modernisierung zu seiner Familie bringen kann. Er meinte, dass er jedoch nach wenigen Jahren resigniert und verstanden hat, dass nur er sich ändern und anpassen kann. Die Traditionen und Denkmuster sind viel prägender als in der westlichen europäischen Kultur.

Was weiß der durchschnittliche Israeli über Beduinen?

Ich erzählte mehreren Bekannten in Israel von der Idee, und bekam immer die gleichen Vorurteile zu hören: Es gibt viel Kriminalität, sie haben viele Kinder und leben in Zelten. Das wiederholte sich bis heute bei vielen Israelis und zeigt mir, dass die meisten nichts über das Leben der Beduinen wissen oder wissen wollen. Die politische Situation ist den meisten Israelis und Europäern nicht bewusst.

Wie ist die Situation der Beduinen in Israel?

Die Beduinen in Israel haben eine der höchsten Geburtenraten der Welt. Die Anzahl der Beduinen in der Wüste Negev verdoppelt sich alle 15 Jahre. In Deutschland bekommt eine Frau durchschnittlich 1,38 Kinder, eine Beduinin im Negev wesentlich mehr. Familien mit über 10 Kindern werden als normal angesehen.

Doch der Bildungsstand ist schlecht, Arbeit gibt es wenig, es gibt alte Landansprüche, denen nicht stattgegeben wird und daraus folgen regelmäßige Hauszerstörungen. Junge Leute wollen nicht in die eigens vom israelischen Staat angelegten beduinischen Städte ziehen, obwohl es dafür finanzielle Entschädigungen gibt.

Die Beduinen in den von den israelischen Behörden nicht anerkannten Dörfern wollen bewusst den ländlichen Lebensstil weiterleben, können aber dort keine Baugenehmigungen bekommen – und wenn sie trotzdem bauen, werden die Häuser wenig später zerstört und so verschwinden teilweise ganze Ortschaften. Das hohe Bevölkerungswachstum verschärft das Problem.

Die Traditionen sind starr – es gibt allerdings natürlich eine Modernisierung und da wurde es für mich spannend. In den Städten ist die Lebensform auf einmal sehr anders. Viele Menschen auf wenig Fläche, das komplette Gegenteil der gewohnten Lebensform. Es sind spannende Orte – die Fotos erzählen sehr viel. Ich habe versucht, Geschichten zu erzählen und einen tiefen, authentischen Einblick in diese Lebenswelt zu zeigen.

In seinem Buch „Allein unter Juden: Eine Entdeckungsreise durch Israel“ besucht der Provokateur Tuvia Tenenbom ein trostlos scheinendes, nicht anerkanntes Dorf, dessen Zustand von außen als armselig beschrieben werden kann. Frech verschafft er sich Zutritt zu einem Haus, spricht mit einer Beduinin und erlebt so eine andere Seite, die alles andere als trostlos ist. Seinem Fazit nach geht es den Beduinen wesentlich besser, als dies oftmals dargestellt wird. Was ist die Realität?

Zum Teil hat Tenenbom sicherlich recht. Ein Beduine ist nicht automatisch arm und schlecht gebildet, weil er aus einem nicht anerkannten Dorf kommt. Die offiziellen Statistiken zeigen aber, dass das Armutsniveau dort extrem hoch ist.

Normalerweis werden die Journalisten, Botschafter, NGOs nach al-Arakib gebracht. Dieser Ort existiert eigentlich nicht mehr. Es gibt drei Wellblechhütten, die jeweils offen stehen. Die Polizei hat das Dorf mehr als 70 Mal komplett oder teilweise zerstört. Dort war ich sehr oft und lange. Die Leute haben keinerlei Luxus – nur eine Toilette, welche eigentlich zum Friedhof gehört. Die eigene Familie unterstützt und fördert allerdings die Bewohner. Geld wird immer geteilt.

Ich habe relativ viele Häuser von innen gesehen und kenne auch das Prozedere dieser Führungen, die Tenenbom beschreibt. Traditionell wird meistens in einem Zelt, Wellblechhütte – welches als Wohnzimmer fungiert – empfangen. Diese sind oft schlicht und einfach. Die Häuser sind dann oft besser ausgestattet. Ich denke, dass die Beobachtung, die Tenenbom dachte gemacht zu haben, eher darauf beruht.

Wie ist es mit der Schul- und Ausbildung der Beduinen, gehen sie auf „normale“ israelische Schulen?

Ich denke, die meisten würden dies gar nicht wollen. Die Kinder können in der Regel vor der Einschulung noch kein Hebräisch – die arabischen Schulen unterrichten Hebräisch als Zweitsprache. Die beduinischen Schulen sind meistens viel näher.

Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass auf einer beduinischen Schule nur Kinder von einem Stamm sind. In Hura hat man versucht, in einer weiterführenden Schule Kinder von verschiedenen Stämmen zusammenzuführen. Das führte zu so viel Gewalt, dass das Projekt abgebrochen werden musste.

Wie zeigt sich die Modernisierung?

In meinem Buch habe ich zum Beispiel eine Frau fotografiert, die die Scheidung von sich aus eingereicht hat. Sie arbeitet für eine Frauenorganisation, die Existenzgründungen für Frauen fördert und auf kreative Weise Projekte verwirklicht. Auch wurden Schulen speziell für Frauen gebaut – die Analphabetenrate ist nach wie vor groß. Heutzutage studieren jedoch fünfmal so viele Frauen wie Männer. Diese Frauen sind selbstbewusster und suchen nach ihrer Rolle in der Gesellschaft.

Frauen in muslimischen Gesellschaften gelten oft als unterdrückt. Was lässt sich bei den beduinischen Frauen beobachten?

Ich habe eine Frau getroffen und porträtiert, die mit 14 an ihren Cousin verheiratet wurde. Ihr war wichtig zu sagen, dass dies aus Liebe geschah. Der Bruder ihres Mannes hat 8 Ehefrauen. Dinge wie diese, die wir in unserer Kultur als klare Unterdrückung wahrnehmen, gehören dort zur absoluten Normalität. Der Begriff Liebe ist ganz anders definiert beziehungsweise wird anders wahrgenommen. Ich hatte ein sehr langes Gespräch mit ihr und nicht den Eindruck, dass sie unglücklich sei – ganz im Gegenteil. Es war sehr ambivalent, dass sie über ihre große Liebe sprach und ihr Mann vor kurzen eine zweite und dritte Frau geheiratet hat. Sie leben jetzt Haustür an Haustür.

Unserer vielleicht falschen Vorstellung nach wollen Beduinen unabhängig selbstbestimmt und frei leben. Dem gegenüber steht die Organisationsform des mehr oder weniger fürsorgenden und bevormundenden Staates. Widerspricht der moderne Staat der beduinischen Mentalität?

Natürlich in manchen Dingen! Das große Thema Landbesitz wird sehr anders geregelt, als es in der Kultur der Beduinen war. Es gibt einen Widerspruch, wenn die Beduinen nicht gleichwertig behandelt werden. Und das ist konkret der Fall.

Auf Seiten der Beduinen gibt es natürlich auch den Widerspruch von: ich will all meine Rechte als israelischer Staatsbürger haben und gleichzeitig nicht alle Pflichten erfüllen. Aber beruht das jetzt darauf, dass die Gesellschaft archaischer ist oder weil die Politik ambivalent handelt?

Welche Rolle spielen die Beduinen in der israelischen Gesellschaft?

In Israel ist das Besondere, dass Beduinen eine starke Parallelgesellschaft bilden und der Israel-Palästina Konflikt natürlich noch eine weitere Ebene dazu bringt. 1948 sind mehr als 80 Prozent der Beduinen aus dem neu gegründeten Staat Israel geflohen, viele in den heutigen Gazastreifen oder in die Westbank. Während dem letzten Krieg war das ein sehr ambivalentes Gefühl. Sie werden von Raketen beschossen, aus dem Gebiet, wo ihre Verwandten wohnen! Sie fühlen sich mit ihnen natürlich verbunden, werden aber selbst angegriffen.

Viele jüdische Israelis sehen die Beduinen als Araber an und behandeln sie nicht. Von den restlichen muslimischen/christlichen Palästinensern/Arabern in Israel werden sie dagegen oft als Verräter angesehen, weil einige freiwillig im israelischen Militär dienen. Doch ich hatte den Eindruck, dass heutzutage nur noch wenige zur Armee gehen. Diejenigen die gehen, werden dafür aber natürlich auch kritisiert. Konkret habe ich einen Beduinen fotografiert, der Soldat war. Wirklich über die Beweggründe oder das Thema wollte aber niemand sprechen.

Wie sieht es mit der politischen Repräsentanz der Beduinen im israelischen Parlament aus?

Es gibt einen Beduinen in der Vereinigten Arabischen Liste in der Knesset, Taleb Abu Arar. Einheitliche Meinungen gibt es sicher nicht. Die Positionen des beduinischen Knesset-Abgeordneten sind meines Wissen nach nicht sehr moderat und von daher ist er nicht für jeden Beduinen wählbar.

Was denken sie über den Staat Israel?

Das ist sehr verschieden. Generell gibt es ein großes Unrechtsempfinden aufgrund der Vertreibung/Flucht und der Landthematik. Ein Teil lehnt Israel deshalb sicherlich ab – vor allem natürlich Leute aus nicht anerkannten Dörfern. Dort trifft man zum Teil auf radikale Meinungen, die beängstigend sind. Aber es gibt auch viele, die eine gute Beziehung zur Regierung anstreben. Der Konsens von politisch aktiven Leuten war immer: Bekommen die Beduinen ihre Rechte, unterstützen sie den Staat Israel. Außerdem gibt es gute Projektarbeiten zur Koexistenz.

Sehen sie irgendwelche Vorteile in Israel gegenüber anderen arabischen Ländern?

Ein nicht unwesentliches Einkommen ist definitiv das Kindergeld als staatliche Leistung.

Würden sie irgendwo lieber leben?

Nein, ich glaube der Bezug zum eigenen Land und der Heimat ist sehr stark.

In einem Ynet-Kommentar schreibt Ben-Dror Yemini, dass die Beduinen-Frage als Anti-Israel-Propaganda-Werkzeug verwendet wird. Es sei der Versuch, Israel darzustellen, als würde es die Beduinen unterdrücken, diskriminieren und vertreiben. Eine „Koalition der Aufwiegelung und Täuschung verberge die Fakten über das großzügige Angebot des Staates an die Beduinenfamilien im Negev“. Deine Meinung dazu?

Es stimmt, dass das Thema zum Teil anti-zionistisch ausgenutzt wird. Wie schon gesagt: Es gibt die finanzielle Unterstützung, wenn Beduinen von einem nicht anerkannten Dorf in eine angelegte Stadt ziehen. Das Leben in diesen Städten ist gerade für die ländlich geprägten und konservativen Beduinen keine Option. Dort gibt es viel Gewalt, Drogen und das Leben ist sehr konträr zu der vorigen Lebensweise. Zwischen den unterschiedlichen Stämmen kommt es regelmäßig zu Gewalt, bis hin zu Schusswechseln. Das ist natürlich ein speziell beduinisches Problem. Die Planungen sollten aus staatlichem Interesse dies allerdings berücksichtigen, wenn sie keine kriminellen Ghettos haben wollen.

Ben-Dror Yemini schreibt über Umm-Al Heiran. Ein Dorf, das seit über 60 Jahren besteht. Die Bewohner wurden unter dem Militärrecht dort hingebracht. Jetzt sollen sie in die Beduinen-Stadt Hura ziehen. Dieser Vorschlag widerspricht vielen Anforderungen an das Lebensumfeld. Dass später an die Stelle des Dorfes eine jüdische Siedlung gebaut werden soll, führt zu Hass und Schwarz-Weiß-Malerei auf Seiten der Beduinen, die dort leben.

Welche Rolle spielt die Religion im Leben der Beduinen?

Die Religion ist wichtig und wird in den letzten Jahren auch immer wichtiger. Die Kultur und Stammesregeln gelten jedoch als noch wichtiger. Es gibt verschiedene Strömungen, auch der Islamische Staat ist bei einigen ein Thema oder gar Vorbild.

Warum?

Die Propaganda von IS zeigt starke Männer, die sich nehmen, was ihnen laut ihrer Auslegung zugesteht. Das wirkt gerade bei bildungsfernen und benachteiligten Personen stark. Welche psychologischen Faktoren konkret dahinterstecken, will ich mir nicht anmaßen zu bewerten und sind bestimmt auch unterschiedlich.

Sprichst Du Arabisch, um mit den Beduinen auf Augenhöhe kommunizieren zu können?

Ich spreche etwas Hebräisch, meine israelische Freundin spricht Hebräisch und Arabisch und kam oft mit zum Übersetzten. Manche Beduinen können, neben Arabisch und Hebräisch, Englisch und überraschenderweise konnte ich mit vielen auch Deutsch sprechen, weil sie in Deutschland studiert hatten. Das war sehr lustig - mit einem Beduinen mitten in der Wüste zu sitzen und über meine oberbayrische Heimat zu sprechen, die er auch gut kannte.

Was sagten die Beduinen zu diesem Foto-Projekt?

Einige haben mich sehr unterstützt und wollten mir weiterhelfen. Andere hatten mehr Interesse an mir als Person und empfanden die Treffen als sehr bereichernd, glaube ich. Zu vielen habe immer noch Kontakt.

Aus dem mehrmonatigen Aufenthalt in Israel und vielen Wochen bei den Beduinen im Negev ist ein Foto-Buch entstanden, für das gerade eine Crowdfunding-Kampagne unter https://www.startnext.com/bedouin läuft. Warum Crowdfunding?

Ich halte das Thema Beduinen im Allgemeinen für sehr wichtig und unterschätzt. Ich versuche, vielen Leute von meinen Erfahrungen zu berichten und da ist die Kampagne ein super Weg, eine größere Auflage zu finanzieren, um das zu ermöglichen. Mit Bildern kann man viel erzählen und erreichen. Außerdem plane ich eine Wanderausstellung und Vortragsreihe, in der ich über meine persönlichen Erfahrungen spreche. In den zwei Monaten mit den Beduinen habe ich viel erlebt. Das Buch und vor allem die Geschichten dazu sind mindestens einmal abendfüllend ...

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Das Gespräch führte Tobias Raschke.