Eine Gruppe erfahrener Staatsmänner und Perönlichkeiten ist im Sudan eingetroffen um sich vor Ort ein Bild von der Darfur-Krise zu machen. Der anglikanische Erzbischof Desmond Tutu leitet die Delegation der Organisation "The Elders", die auf einer Initiative des Virgin-Gründers Richard Branson zurückgeht und die am 18.Juli 2007, dem 89 Geburtstag Nelson Mandelas, gegründet wurde. Neben Tutu sind der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter, der ehemalige Sondergesandte der UN, Lakhdar Brahimi und Nelson Mandelas Ehefrau Graca Machel in den Sudan gereist.
In der Hauptstadt Khartum trafen sie sich gestern mit Omar al-Bashir, dem sudanesischen Staatschef. Heute reiste die Delegation weiter nach Juba, die Hauptstadt des Südsudan, wo Gespräche mit Vize-Präsident Salva Kiir stattfinden sollen, der gleichzeitig Präsident des Südsudan ist. Zum Abschluss der Reise werden "The Elders" dann morgen in Al-Fasher in Darfur erwartet. Zum Ziel der Reise erklärte Erzbischof Tutu nach der Ankunft in Khartoum: "Wir sind hier im Sudan weil wir Stimmen derer hören wollen, die bisher nicht gehört worden sind und wir wollen Wege finden ihnen unsere Stimmen für den Frieden zu leihen."
In Darfur waren erst am Sonnabend bei einem Anschlag auf die Friedenstruppen der Afrikanischen Union (AU) 10 Soldaten getötet worden. An dem Angriff einer der zahllosen Rebellengruppen in der Kriegsregion sollen bis zu 1000 Kämpfer beteiligt gewesen sein. Die 157 AU-Soldaten, mehrheitlich Nigerianer, wurden von dem Angriff auf ihre Basis in Haskanita überrascht. Noch immer werden 3 von ihnen vermisst.
Gegenwärtig sind 7000 Soldaten aus 26 afrikanischen Staaten in Darfur stationiert. Bis zum Jahresende sollen diese durch eine gemeinsame Friedensmission von UN und AU auf 26000 Kräfte verstärkt werden. Als Reaktion auf den Agriff vom Wochenende hat jedoch Senegals Präsident Abdoulaye Wade bereits mit einem Abzug seiner Soldaten gedroht.