Die UN und die Afrikanische Union wollen die Bildung einer gemeinsamen Friedenstruppe für Darfur schneller vorantreiben. Aus diesem Grund reist der UN-Sondergesandte für Darfur, Jan Eliasson, an diesem Wochenende zunächst in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba um dort mit hochrangigen Offiziellen der AU sowie der äthiopischen Regierung zusammenzutreffen. Anschließend reist Eliasson in den Sudan zu Gesprächen mit der dortigen Regierung weiter.
Grundsätzlich hat die sudanesische Regierung der Entsendung einer Friendenstruppe von UN und AU nach Darfur zugestimmt. Streitpunkt bleibt jedoch die Anzahl der Blauhelmsoldaten die in der Bürgerkriegsprovinz stationiert werden sollen. Erschwert wird die Verhandlungslage der Vereinten Nationen dabei durch jüngste Vorwürfe gegen UN-Mitarbeiter im Südsudan, die am sexuellen Missbrauch von Kindern beteiligt gewesen sein sollen.
Der neue UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat die Lösung des Darfur-Konflikts zu den dringendsten Zielen seiner Arbeit erklärt. In der Provinz von der Größe Frankreichs sind seit 2003 mindestens 200000 Menschen getötet worden. Ausgansgpunkt des Konflikts war die Erhebung mehrerer Rebellengruppen gegen die arabische Zentralregierung, die die Region über Jahrzehnte vernachlässigt hat und die afrikanisch-stämmige Bevölkerung in Darfur diskriminiert.
Der UN-Plan zur Befriedung der Region sieht ein Drei-Stufen-Modell vor. Zunächst soll die 7000-Mann starke AU-Truppe besser ausgerüstet werden. Anschließend sollen mehrere hundert, vielleicht auch Tausend Blauhelmsoldaten und Polizisten nach Darfur entsandt werden, um den afrikanischen Friedenssoldaten zu helfen. Anschließend soll eine gemeinsame Friedenstruppe die Kontrolle in Darfur übernehmen und den 2 Millionen Flüchtlinge, die gegenwärtig in Wüstencamps ihr Dasein fristen, eine sichere Rückkehr in ihre Heimat ermöglichen.