Frankreichs Fußballerlegende Zinedine Zidane reist heute zum ersten mal seit 20 Jahren nach Algerien, das Heimatland seiner Eltern. Auf Einladung des algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika wird der 34-Jährige gemeinsam mit seinen Eltern fünf Tage lang in dem nordafrikanischen Land zu Gast sein.
Unter anderem wird Zizou in der Stadt Bourmedes ein Gesundheitszentrum eröffnen, das der Ex-Fußballer mit den Einnahmen aus einem Benefizspiel der französischen Nationalmannschaft finanziert hat. In der Region Bourmedes östlich der Hauptstadt Algiers waren bei einem schweren Erdbeben am 21.Mai 2003 mehr als 2000 Menschen getötet und weitere 10000 verletzt worden.
Zidanes Eltern stammen aus dem Dorf Aguemoune in der Kabylei, einer Region im Norden Algeriens, die mehhreitlich von Berbern bewohnt wird. Die Kabylei zählt seit jeher zu den ärmsten Regionen des Landes. Daher verlassen gerade junge Leute oftmals ihre Heimat um im Ausland Arbeit zu finden. Zidanes Eltern verließen Algerien bereits 1962 und siedelten sich in Marseille nieder, wo der junge Zizou gemeinsam mit drei Brüdern und einer Schwester aufwuchs.
1986 war Zidane als 14-Jähriger zum letzten Mal im Heimatland seiner Eltern, sechs Jahre bevor der Machtkampf zwischen Islamisten und Militär das Land in einen blutigen Bürgerkrieg stürzte, der Hunderttausenden das Leben kostete. Nicht wenige erhoffen sich daher vom Besuch der Identifikationsfigur Zinedine Zidane einen weiteren Beitrag auf dem Weg der Wiederversöhnung.
Am Donnerstag soll der Weltmeister von 98 zudem den symbolischen Anstoß zu einem algerischen Ligaspiel ausführen. Algeriens Fußball versucht seit Jahren vergebens an die Erfolge der 1980er Jahre anzuknüpfen, als sich das Land zwei Mal in Folge für die WM qualifizieren konnte und in der Vorrunde der WM 1982 in Spanien sogar die deutsche Nationalmannschaft mit 2:1 besiegen konnte.