11.11.2006
Somalia: Islamisten und Interimsregierung unterzeichnen Abkommen


Vertreter der somalischen Übergangsregierung und islamistischer Milizen die weite Teile des Landes kontrollieren, haben ihre prinzipielle Bereitschaft erklärt die Kampfhandlungen einzustellen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Ein entsprechendes Abkommen unterzeichneten gestern Vertreter der "Union Islamischer Gerichte" und der Sprecher des somalischen Parlaments Sharif Hassan Sheikh Aden. Gleichwohl nahm Aden nicht mit einer offiziellen Erlaubnis der Interimsregierung an den Gesprächen in der Hauptstadt Mogadischu teil.

Beide Seiten erklärten sich bereit, die Friendensverhandlungen unter der Schirmherrschaft der Arabischen Liga in Sudans Hauptstadt Khartoum wiederaufzunehmen. Die "Union Islamischer Gerichte" hatte die Gespräche am 1. November abgebrochen und ihre Rückkehr an den Verhandlungstisch vom Rückzug äthiopischer und kenianischer Truppen aus Somalia abhängig gemacht. Die beiden Nachbarstaaten unterstützen die in der Kleninstadt Baidoa residierenden Überbleibsel der somalischen Interimsregierung.

Die Islamisten werden gleichzeitig von Eritrea unterstützt. Aus einem UN-Bericht ging hervor, dass sich Anfang diesen Monats zwischen 6000 und 8000 äthiopische Soldaten und etwa 2000 Soldaten aus Eritea in Somalia aufhielten. Dies schürte Befürchtungen, nach denen die beiden Staaten ihre immer wieder aufflammenden Kriegsscharmützel nun im vom Bürgerkrieg gebuetelten Somalia austragen könnten.

Nach Angaben von al-Jazeera fordern nun beide Konfliktparteien den UN-Sicherheitsrat auf, sein Waffenembargo gegen das seit mehr als einem Jahrzehnt von Anarchie gebeutelten Land am Horn von Afrika zu verlängern.