21.09.2006
Darfur: Afrikanische Union verlängert "Friedensmission"

Die Afrikanische Union hat angekündigt ihre "Friedensmission" in Darfur bis zum Ende dieses Jahres zu verlängern. Ursprünglich sollte das Mandat zum Ende dieses Monats auslaufen. Sudans Außenminister Al-Sammani Al-Wasila Al-Sammani begrüßte den Beschluss der AU und erklärte, seine Regierung hätte sich gar eine Verlängerung des AU-Mandats um sechs weitere Monate gewünscht.

Dies hängt vor allem damit zusammen, dass die 7000 Soldaten der Afrikanischen Union, die gegenwärtig in Darfur, einer Region von der Größe Frankreichs stationiert sind bislang nicht willens und nicht fähig waren, dem fortschreitenden Völkermord, der von der Regierung in Khartum zumindest geduldet, mit aller Wahrscheinlichkeit sogar gefördert wird, ein Ende zu bereiten.

Blaise Campaore, Präsident von Burkina Faso und Vorsitzender des Friedens- und Sicherheitsrates der AU stellte am Rande der UN-Vollversammlung in New York zudem eine Aufstockung des AU-Kontingents in Aussicht ohne allerdings konkrete Zahlen zu nennen. Die Vereinten Nationen sollten die AU-Mission logistisch unterstützen, hieß es weiter. Finanzielle Mittel werden von den Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga bereitgestellt.

Die Verlängerung der zum Scheitern verurteilten Friedensmission scheint sowohl für den Sudan als auch die internationale Gemeinschaft ein annehmbarer Kompromiss zu sein. Die Regierung in Khartoum hatte mehrfach erklärt die Stationierung von UNO-Truppen auf seinem Territorium nicht zu dulden. Der UN-Sicherheitsrat macht jedoch die Zustimmung von Sudans Regierung für eine Entsendung von Blauhelmen in den Sahel zur Voraussetzung für die Vergabe eines robusten Mandates. Zudem ist die Bereitschaft der Weltgemeinschaft zur Entsendung von Soldaten in ein weiteres Krigesgebiet eher gering, zumal sich China und Russland mit dem Regime von Umar al-Baschir arrangiert haben und gute Wirtschaftsbeziehungen pflegen.

Die Leidtragenden dieses Entschlusses sind die Millionen Flüchlinge die ihr Dasein in Flüchtlingscamps unter unmenschlichen Bedingungen fristen - stets in der Angst vor mordenden, vergewaltigenden und plündernden Milizen.