Zwei Frauen aus dem Golf-Königreich Bahrain sorgen in diesen Tagen für Schlagzeilen. Zum einen wird die erste Diplomatin des Landes, Shaikha Haya bint Rashid Al Khalifa, morgen formell zur nächsten Präsidentin der UN-Vollversammlung gewählt, zum anderen wurde gestern mit Mona Jassem Al Kawari erstmals in der Geschichte der Golfstaaten eine Frau in den Richterstand berufen.
Shaikha Haya arbeitete als Mitglied des Herrscherhauses seit 1975 als Anwältin und gilt als Vorkämpferin für die Rechte der Frauen im Land. Heute ist sie Firmenchefin und rechtliche Beraterin des Königshofs. Von 2000 bis 2004 war Haya Botschafterin Bahrains in Frankreich.
Kawari wurde per Dekret des Königs Hamad als Richterin an den Zivilgerichtshöfen ernannt. Der in Manama erscheinenden Zeitung "Gulf Daily News" sagte Kawari.:"Ich bin sehr stolz, die erste Richterin in Bahrain zu sein. Die Nominierung überrascht mich dennoch nicht, da der König seit dem Beginn der Reformen immer wieder Frauen ermutigt und gefördert hat."
Gegenwärtig sind zwei Frauen Ministerinnen in der Regierung Bahrains. Die Frauen des Königreichs waren erstmals 2001 stimmberechtigt, als der Staat durch ein Referendum de facto in eine konstitutionelle Monarchie umgewandelt wurde, in der dem Parlament die gesetzgebende Rolle garantiert wird. Bei den Kommunal- und Parlamentswahlen 2002 kandidierten insgesamt 31 Frauen - gewählt wurde jedoch keine von ihnen.