Bei den schwersten Kämpfen seit Jahren sind seit Sonntag in Somalias Hauptstadt Mogadishu mindestens 120 Menschen getötet worden. Nach neuesten Angaben der BBC sollen islamistische Millizen weite Teile der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht haben.
Die Islamisten stehen einer Allianz von Warlords gegenüber, die nach der Ansicht vieler Somalis von den USA unterstützt wird. Die Vereingten Staaten erklärten zu diesen Berichten, man arbeite "mit zuverlässigen Individuen bei der Bekämpfung des Terrors zusammen." Auch ein UN-Bericht kommt zu dem Schluss eine namentlich nicht genanntes Land verstoße gegen das Waffenembargo.
Der UNO-Sicherheitsrat konnte sich gestern dennoch nicht zu einer Verschärfung der Sanktionen gegen den Staat am Horn von Afrika durchringen. Trotz des Waffenembargos verfügen alle Konfliktparteien über schwere Artilleriegeschütze und Mörsergranaten, denen viele Zivilisten in den vergangenen Tagen zu Opfer fielen.
Islamistische Milizen haben nach Angaben von BBC-Korrespondent Mohammed Olad Hassan in einigen Vierteln der Hauptstadt die öffentliche Ordnung auf Grundlage der islamischen Sharia wiederherstellen können. Die Vereinigung der Warlords, "Alliance for the Restoration of Peace and Counter-Terrorism", beschuldigt die Islamisten, ausländischen al-Qaida-Führern Schutz zu gewähren.
Seit dem Sturz von Präsident Siad Barre 1991 verfügt Somalia praktisch nicht mehr über eine funktionierende Zentralregierung. Rivalisierende Warlords haben das Land in die Anarchie gestürzt und in ihre jeweiligen Einflussbereiche aufgeteilt.