02.08.2005
Hoffen auf König Abdullah in der Islamischen Welt


Der am Montag verstorbene saudische König Fahd hinterlässt seinem Nachfolger Abdullah ein schwieriges Erbe. Die Ölreserven des Landes gehen langsam aber stetig zu Ende, die Arbeitslosenrate beträgt nach Schätzungen mittlerweile 25 Prozent und islamistische Oppositionelle rufen zum Sturz des saudischen Königshauses auf. Abdullah, der nach einem Schlaganfall des Königs bereits seit 1995 die Amtsgeschäfte seines Halbbruders übernahm, steht nun als Hüter der heiligen Stätten von Mekka und Medina vor der Aufgabe, einerseits religiöse Hardliner, die auf eine noch striktere Ausübung der wahhabitischen Glaubenslehre pochen, zu besänftigen, anderersits aber dem wachsenden Verlangen der etwa 12 Millionen unter 25-jährigen nach größeren Freiheiten Rechnung zu tragen.
Darüber hinaus erwarten Millionen Muslime von Bosnien-Herzegowina bis Indonesien von Saudi-Arabien als finanzstärkstem Staat der Islamischen Welt eine entschiedenere Vertretung muslimischer Interessen, nicht zuletzt im Palästina-Konflikt. Die starke Anlehnung der Saudis an die Vereinigten Staaten sorgt bei vielen Muslimen daher für großen Unmut. Fernsehbilder, die Abdullah und US-Präsident George Bush händehaltend im Garten des Weißen Hauses zeigten riefen mehr oder minder deutlichen Protest hervor. Viele Muslime wünschen sich daher eine Abkehr von der saudi-arabisch-amerikanischen Allianz und ein Ende US-amerikanischer Truppenpräsenz im Land der beiden heiligsten Stätten des Islams.
Stellvertretend für viele bringt ein pakistanischer Internetuser diese Hoffnung auf der Internetseite von al-jazeera zum Ausdruck:
"may he (King Fahd)be succeeded by a honest and sincere person.not another puppet of the US and the new king shold work to eliminate US forces from saudia and the middle east. but do all this peacefully. "