In Mauretanien hat an diesem Wochenende der Wahlkampf für die ersten freien Wahlen seit dem Sturz des Ex-Diktators Maaouya Ould Sid'Ahmed Taya begonnen. Am 19.November sind knapp 1,1 Millionen Wähler aufgerufen die Zusammensetzung des Parlametns neu zu bestimmen, Kommunalwahlen finden am 3. Dezember statt.
Tayas Militärdiktatur wurde am 3.August 2005 durch einen unblutigen Putsch beendet, eine mit Offizieren und Generälen besetzte Überggangsregierung übernahm die Macht in dem Land. Nach einem Verfassungsreferendum im Juni 2006 bilden die Wahlen zur Volksvertretung nun einen weiteren wichtigen Schritt auf den Weg zur Demokratisierung des nord-west-afrikanischen Staats. Mit den Präsidentschaftswahlem am 11.März 2007 will die Militärführung die Macht vollständig an Zivilisten übergeben haben. Mitglieder der Interimsregierung dürfen bei den Wahlen nicht kandidieren.
Auch unter der Herrschaft des Autokraten Taya wurden rgelmäßig Wahlen in Mauretanien abgehalten. Vielen oppositionellen Gruppen, besonders islamistischen Bewegungen, wurde die Kandidatur jedoch untersagt. Zudem waren Wahlfälschungen an der Tagesordnung, da unabhängige Beobachter nicht zugelassen wurden. Um eine größere Transparenz zu gewährleisten sind nun bereits in der vergangenen Woche 22 Wahlbeobachter der EU in Nuakchott eingetroffen. Am Wahltag und bei den anschließenden Auszählungen sollen weitere 40 Beobachter einen reibungslosen Ablauf gewärleisten.
Insgesamt haben sich 25 Parteien für die Parlamentswahlen registrieren lassen. 1222 Kandidaten bewerben sich um 81 Abgeordnetenmandate.