Die große Mehrheit der Bevölkerung in den palästinensischen Gebieten unterstützt die Bildung einer gemeinsamen Koalition unter Beteiligung von Fatah und Hamas. Einer Umfrage der al-Najah Universität in Nablus zufolge befürworteten fast 85% der befragten Palästinenser aus dem Gaza-Streifen, dem Westjordanland und Ost-Jerusalem eine "Regierung der nationalen Einheit".
Gleichzeitig zeigt die Umfrage einen dramatischen Popularitätsverlust der regierenden Hamas-Bewegung. Würden jetzt Parlamentswahlen abgehalten werden, käme die islamistische Partei lediglich auf knapp 19% der Stimmen. Die Fatah erhielte laut der Befragung, die zwischen Mittwoch und Freitag vergangener Woche durchgeführt wurde, fast 35% Zustimmung. Alle anderen Parteien folgen unter ferner liefen, die Volksfront (PFLP) könnte mit knapp 5%, der islamische Jihad mit etwas mehr als 3% der Wählerstimmen rechnen. Bei den Parlamentswahlen im Januar hatten noch 44,45% der Wähler dem Hamas-geführten "Block für Wechsel und Reform" ihre Stimme gegeben.
Die Bilanz, die die 1360 Befragten 8 Monate nach dem Regierungswechsel ziehen, fällt verheerend aus. 88% von ihnen gaben an, dass sie weder sich selbst, noch ihre Familien oder ihr Eigentum gegenwärtig geschützt fühlten. 3 von 4 Palästinensern erklärten, ihre wirtschaftliche Situation verschlechtere sich.
Gleichzeitig unterstützen 61,3% der Befragten "militärische Operationen", das sind erster Linie Selbstmordanschläge, innerhalb Israels, etwa jeder Dritte lehnt dies ab. 42,5% der Unfrageteilnehmer lehnten den Abschuss von Raketen aus dem Gaza-Streifen aus Israel ab, gleichwohl sind 36,% der Palästinenser laut der Befragung der Ansicht, dieser diene "der palästinenschen Sache".
Nach Angaben der al-Najah-Universität beträgt die Fehlertoleranz der Umfrage etwa 3%.