Einer der wichtigsten sunnitischen Prediger Syriens, Mahmoud Qul Aghasi auch bekannt als "Abu al-Qaaqaa" ist gestern in Aleppo emordet worden. Er wurde nach dem Freitagsgebet beim Verlassen der al-Iman-Moschee von mehreren Schüssen getroffen und verstarb wenig später im al-Shahaba-Krankenhaus von Aleppo. Der Täter konnte zunächst fliehen wurde aber später festgenommen.
Der kurdisch-stämmige Aghasi war ein ebenso charismatischer wie radikaler sunnitischer Prediger. Nach der US-Invasion im Irak rief er offen zum Kampf gegen die Besatzung auf und rekrutierte in Syrien Kämpfer, die anschließend Anschläge in Syriens östlichem Nachbarland durchführen sollten.
BBC berichtet unter Berufung auf Samir Abu Khashbeh der Mörder Aghasis sei im Irak von den USA gefangengenommen und erst vor kurzem freigelassen worden. Der Täter habe den Prediger als "amerikanischen Agenten" angesehen.
Spekulationen ranken sich um das Verhältnis zwischen Aghasi und dem syrischen Regime von Bashar al-Assad. Eigentlich war die radikal-sunnitische Propaganda des Predigers eine Gefahr für die syrische Führung, die von der religiösen Minderheit der Alewiten dominiert wird, die von Radikalen vom Schlage Aghasis als Ungläubige betrachtet werden. Gleichwohl soll dieser in den letzten Jahren nicht offen gegen das Baath-Regime agitiert haben.
Die libanesische Zeitung "an-Nahar" bezeichnete Aghasi heute als "Gottvater" der "Fatah al-Islam", die sich in den vergangenen Monaten im palästinensischen Flüchtlingslager Nahr al-Bared im Libanon einen Krieg mit der libanesischen Armee lieferte. Fatah al-Islam und ihrem Anführer Shaker al-Absi wiederum werden Kontakte zum syrischen Geheimdienst nachgesagt.
Die Homepage Aghasis ist inzwischen nicht mehr erreichbar.