Syriens Polizei hat nach Unruhen in Aleppo 35 Kurden inhaftiert, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Zu den Zusammenstößen kam es am Montag, als Polizisten eine Versammlung anlässlich des 25-jährigen Bestehen der kurdischen Arbeiterpartei PKK auflösen wollten.
Wie Ammar Qurabi, der Chef der Arabischen Organisation für Menschenrechte in Syrien (AOHRS), berichtet, bewarf die aufgebrachte Menge im aleppiner Vorort Ain al-Arab daraufhin die Polizisten mit Steinen und zerstörte mehrere Autos. Die Polizei habe nicht mit Feuerwaffen geschossen, aber Tränengas eingesetzt nachdem die Gewalttätigkeiten ausbrachen.
Erst im Juni wurden in Syrien, wo etwa 2 Millionen Kurden leben, drei Mitglieder der 1998 verbotenen PKK wegen "sezessionistischer Aktivitäten" zu lebenslanger Haft verurteilt. In den 90er Jahren wurde Damaskus von der türkischen Regierung wiederholt der Unterstützung der kurdischen Separatisten beschuldigt. Zeitweise standen beide Länder am Rande einer militärischen Konfrontation bevor Syrien der türkischen Aufforderung nach einer Ausweisung des PKK-Führers Abdullah Öcalan nachkam.
In den vergangenen Jahren haben sich die Beziehungen zwischen Ankara und Damaskus verbessert, nun befürchten beide Regierungen, dass eine kurdische Autonomie im Nachbarstaat Irak auch unter den kurdischen Minderheiten ihrer Länder separatistische Bestrebungen stärken könnte.
Acu im kurdischen Teil Irans war es in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder zu bewaffneten Auseinadersetzungen mit Sicherheitskräften gekommen. (alsharq berichtete)
16.08.2005
Syrien: Polizei inhaftiert 35 Kurden nach Unruhen in Aleppo