Gewalttaten Jugendlicher sind nicht nur ein Problem in europäischen Metropolen und ihren Vorstädten - auch im streng islamischen Königreich Saudi-Arabien steigt die Kriminalrate unter jungen Männern. Besonders die Religionspolizei, Muttawain, die über die Einhaltung der Sitten wacht, wird in letzter Zeit häufig Ziel von Übergriffen. Jüngst sorgte ein Vorfall in der Stadt Yanbu für Aufsehen, wo eine Gruppe Jugendlicher mehrere Sittenpolizisten angriff, um sich Zugang zu einem nur für Familien zugelassenen Park zu verschaffen. Einer der Angreifer schlug einem Muttawa auf den Hinterkopf woraufhin dieser das Bewusstsein verlor, berichtete die Zeitung "al-Riyadh". Auch in der Hauptstadt mussten in den vergangenen Wochen mehrfach Religionspolizisten nach tätlichen Angriffen in Krankenhäuser eingeliefert werden.
Die Zeitungen in Saudi-Arabien berichten ausführlich von diesen Vorfällen und betonen die Notwendigkeit dieser Instituion, die mit dem koranischen Grundsatz: "Das Gute gebieten und das Schlechte verbieten", begründet wird. "Die Kommission existiert um Menschen mit bösen Absichten daran zu hindern, ihre kranken Bestrebungen umzusetzen und die Gesellschaft zu verletzen,", erklärte etwa Nora Al Saad in einem Leitartikel für "al-Riyadh". Sie macht westliche Filme und TV-Sender für die Gewaltausbrüche unter männlichen Jugendlichen im saudischen Königreich verantwortlich.
Auch Tankstellenüberfälle sind im größten Ölförderland der Welt ein neues Phänomen. In Taif haben in der vergangenen Woche laut "al-Madina" vier Männer das Auto eines Polizisten gestohlen und mit diesem mehrere Tankstellen und Privathäuser überfallen.
"Ich bin optimistisch, dass die Behörden ihre Zeit darauf verwenden diese Bedrohung zu kontrollieren" ao al-Saad weiter gegenüber "Khaleej Times","Es ist sehr wichtig eine Lösung dafür zu finden, bevor sich diese Kriminalität in andere Städte ausbreitet und die öffentliche Sicherheit weiter in Frage stellt."