13.10.2007
Regierungskrise im Sudan

2 Jahre nach dem Friedensabkommen zwischen dem muslimisch dominierten Nordsudan und christlichen Rebellen aus dem Süden steht die gemeinsame Einheitsregierung vor dem Aus. Die Sudanesische Volksbefreiungsbewegung (SPLM) zog am Donnerstag ihre Minister aus der Zentralregierung ab, da die Umsetzung des Friedensplans von Staatschef Umar al-Bashir und seinen Gefolgsleuten sabotiert werde.

Pagan Amum, Generalsekretär der SPLM, erklärte: "Präsidentenberater, Minister und Staatsminister werden nicht zur Arbeit erscheinen bis diese strittigen Punkte geklärt sind." Insgesamt zog die SPLM 19 Minister und stellvertretende Minister aus der Regierung zurück auf deren Bildung sich muslimischer Norden und christlich-animistischer Südsudan 2005 verständigt hatten.

Die Regierungskrise in Sudan verschärft sich 14 Tage vor Beginn von Friedensgesprächen zwischen sudanesischer Zentralregierung und mehreren Rebellengruppen aus Darfur. Die Friedensverhandlungen sollen am 27.Oktober in der libyschen Stadt Surt beginnen und dem Krieg in Darfur ein Ende bereiten.

Heute traf sich der ranghöchste Beamte der Vereinten Nationen im Sudan, Taye-Brook Zerihoun mit Salva Kiir, dem sudanesischen Vizepräsidenten und Chef der SPLM. Kiir bemängelte die Verzögerungen bei der Umsetzung des Friedensabkommens zwischen Nord- und Südsudan. Die SPLM als stärkste politische Bewegung im Süden fordert die Ziehung einer Demarkationslinie zwischen Nord und Süd. Außerdem sollten die muslimischen Soldaten aus dem Süden abgezogen werden.

Gemäß des Friedensabkommens sollen 2009 Wahlen im Sudan stattfinden, 2 Jahre später sollen die Bürger des Südsudan über ihre Unabhängigkeit vom Norden abstimmen.