23.01.2006
Iran: Regierung fordert Rückkehr aller afghanischen Flüchtlinge bis September


Die iranische Regierung hat alle afghanischen Flüchtlinge, die sich gegenwärtig im Iran aufhalten, zu einer Rückkehr in ihr Land bis September 2006 aufgefordert. Andernfalls würden sie von den staatlichen Stellen als illegale Einwanderer betrachtet, erklärte Ahmad Hosseini, Berater des iranischen Innenministers.
Die Ausweisung der Exil-Afghanen erfolge nach einem im November vom Innenministerium erstellten Plan. Einzelheiten über die Vorgehensweise wurden nicht bekanntgegeben. Allerdings würden, so Hosseini, alle Flüchtlinge aufgefordert, sich bei staatlichen Behörden im Iran zu melden. Doert erhielten sie eine bis September befristete Aufenthaltsgenehmigung und die Garantie in ihre Heimat zurückkehren zu dürfen. Alljene, die freiwillig den Iran verlassen, sollen in Zusammenarbeit mit der Regierung in Kabul und dem UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in die afghanische Gesellschaft eingegliedert werden.
Die Zahl der afghanischen Bürgerkriegsflüchtlinge ist seit dem Sturz der Taliban im Oktober 2001 von 2,3 Millionen auf 900000 zurückgegangen. Der Großteil von ihnen lebt nahe der Grenze zu ihrem Nachbarland, aber auch in den Städten Mashhad, Zahedan, Qom, Isfahan, Kerman, Shiraz, Yazd, Arak und Teheran existieren Flüchtlingslager. Wegen der schlechten Witterungsbedingungen und der eisigen Kälte im iranisch-afghanischen Grenzgebiet stockt der Rückkehr-Prozess derzeit.