Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki ist zu Beginn seines Staatsbesuches im Iran mit seinem Amtskollegen Mahmud Ahmadinejad zusammengekommen. Ali al-Dabbagh, Sprecher der irakischen Regierung, erklärte zum Ziel der Reise.: "Wir wollen der iranischen Führung deutlich machen, dass der Irak gute Beziehungen zu seinen Nachbarstaaten, aber keine Einmischung in seine inneren Angelegenheiten benötigt."
Viele einflussreiche schiitische Rechtsgelehrte im Irak wie Muqtada as-Sadr verfügen über beste Kontakte in den Iran oder stammen gar aus Persien, wie der Großayatollah Ali al-Sistani. Auch al-Maliki selbst lebte nach dem Verbot der schiitischen Da´wa-Partei in den 1980ern mehrere Jahre im iranischen Exil.
Die USA beschuldigen den Iran, Aufständische zu unterstützen und auszubilden, die besonders im schiitisch dominierten Südirak Anschläge gegen die Koalitionstruppen durchführen. Teheran hat derartige Anschuldigungen bislang stets empört zurückgewiesen.
Im Laufe der zweitägigen Visite, die die erste ihrer Art ist seit der Amtsübernahme al-Malikis im Mai diesen Jahres, will der irakische Premierminister auch mit dem religiösen Oberhaupt des Iran, Ali Khamenei, sprechen. Nur dieser kann nach Ansicht von al-Dabbagh die Beziehungen zwischen den beiden Staaten, die im 1.Golfkrieg zwischen 1980 und 1988 einen für beide Staaten äußerst verhängnisvollen Krieg führten, auf iranischer Seite maßgeblich beeinflussen.
Präsident Ahmadinejad erklärte nach dem heutigen Treffen gegenüber Journalisten, sein Land habe großes Interesse an einem stabilen Irak und sei bereit seinem Nachbarn in Sicherheitsfragen zu unterstützen.