Mehr als eine Milliarde Muslime in aller Welt begehen ab morgen das islamische Opferfest, arabisch Id al-Adha. Das mehrtägige Fest gilt noch vor dem Zuckerfest, Id al-Fitr, das am Ende des Ramadans gefeiert wird, als wichtigster Feiertag im islamischen Mondkalender.
Am Opferfest gedenken die Muslime an die Bereitschaft des Propheten Ibrahim (Abraham) einen seiner Söhne zu opfern. Nach einer göttlichen Intervention wird Abraham die Tötung seines Sohnes erlassen und er opfert stattdessen einen Widder. Diese Überlieferung zeugt nach muslimischer Überlieferung von der Barmherzigkeit Gottes gegenüber den Menschen.
In Erinnerung an Ibrahim werden am ersten Tag des Opferfestes nach dem Moscheebesuch Opfertiere, zumeist Schafe, rituell geschlachtet. In der Regel wird das Tier abei mit dem Kopf in Richtung Mekka gelegt und dann von einem männlichen Familienmitglied zumeist unbetäubt geschächtet. Anschließend wird das Fleisch an Familienmitglieder und als Zeichen muslimischer Ethik und Nächstenliebe auch an Arme und Bedürftige verteilt.
Traditionell schießen in den Wochen vor dem großen Fest die Preise für Schafe in die Höhe. In vielen Ländern liegt der Preis für ein Tier über dem durchschnittlichen Monatseinkommen.
Gleichzeitig bildet das Opferfest den Abschluss der Haj, der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka. Dort beginnen die Pilger den morgigen Tag, im islamischen Kalender der 10. Tag des Monats Dhu al-Hijja, mit der rituellen Steinigung des Teufels.